Camping soll Abenteuer, Erholung und Urlaub sein. Wenn du mit deinem Wohnmobil und dem Nachwuchs an Bord auf die Camping-Reise gehst, willst du unbedingt vermeiden, dass die Fahrt und die Zeit auf den Campingplätzen an den Nerven zerrt.
Mit unseren 11 Tipps sollten die Kinder beschäftigt sein und Spaß an der Wohnmobil-Reise haben, sodass sie zu echten Camping-Fans werden!
Inhaltsverzeichnis
Tipp 1: Spiele begeistern Kinder
Die erste Hürde sind Smartphones! Heutzutage können Kinder stundenlang vor den Mini-Bildschirmen sitzen, ohne dass ihnen ansatzweise langweilig wird.
Das liegt selbstverständlich auch an den Unmengen an Spiele-Apps, die der Markt bietet – Suchtfaktoren sind oft gleich mit eingebaut!
Limitiere die Smartphone-Zeit der Kinder daher auf ein Minimum pro Tag, soweit es geht. Noch bevor die Reise losgeht, sollten da die Regeln klar sein, sodass es vor Ort keine bösen Überraschungen gibt.
Finde etwas, das deine Familie am heimischen Wohnzimmertisch gern spielt. Ich persönlich habe als Kind Uno, Scrabble, Rage (Amazon) und noch ein Dutzend Spiele mehr geliebt.
Bei mir waren es damals überwiegend Kartenspiele, die es mir angetan haben. Wie ist das bei euch als Familie? Das ist schließlich bei jedem Kind und Familienmitglied anders.
Finde am besten Spiele, die jedem am Tisch gefallen. Kinder merken das ziemlich schnell, wenn Spaß nur vorgetäuscht wird.
Sinnvoll ist es in jedem Fall, die Spiele vor Antritt der Fahrt auszuprobieren. Wenn die Spiele nicht gut ankommen, sind sie nur wertloser Ballast im Gepäck!
Du brauchst weitere Inspirationen?
Wir haben vor einiger Zeit über spannende und lustige Lagerfeuerspiele berichtet. Da ist bestimmt das eine oder andere passende Spiel für deine Familie dabei.
Tipp 2: Nimm's gelassen
Zählst du zu den Campern, die sich ein bestimmtes Ziel für die Camping-Reise gesetzt haben?
Es gibt Menschen, für die ist Angeln, Wandern oder Schwimmen am Campingplatz das Ziel, andere wollen Wassersport mit dem Kajak, Windsurfen oder Rudern ausprobieren.
Früh morgens aus dem Bett geworfen zu werden, um eine bestimmte Freizeitaktivität zu verfolgen, ist für Kinder nicht unbedingt gleichzusetzen mit einem entspannten Camping!
Ein erster Ansatzpunkt wäre, ihnen die Freiheit zu überlassen, ausschlafen und aufstehen zu können, wann sie wollen. Letztendlich ist Camping schließlich Urlaub – auch für die Kleinen!
Klar willst du früh raus, um Abenteuer mit der Familie zu erleben. Trotzdem – wenn du ihnen deine Begeisterung aufdrängst, besteht ein gewisses Risiko, dass sie ihre Freude und Enthusiasmus an eigenen Outdoor-Aktivitäten nicht aufbauen können.

Um Kindern den Spaß am Camping beizubringen, lass ihnen die Wahl, was sie im Urlaub tun wollen.
Wenn du die Reise also eher für dich planst und nicht für die ganze Familie, wäre es klüger, die Kleinen bei den Großeltern zu lassen, sodass du mit dem Camper alleine losziehen kannst.
Dieser Trip sollte schließlich für alle Beteiligten Freude bereiten. Daher sollten sie zu einem gewissen Teil selbst bestimmen können.
Wenn du mit einer gelassenen Einstellung an die Sache herangehst, wird es ganz sicher mehr Spaß und Entspannung bringen – sowohl für die Kinder, als auch für dich und die ganze Familie!
Ein paar Stunden allein mit deinem Partner können eure Batterien aufladen und euch erlauben, Zeit zu zweit zu verbringen. Sich trotz der Kinder genügend Zeit für einander zu nehmen ist wichtig. Im Alltag ist das teilweise schwieriger als im Campingurlaub.
Die neuen Kraftreserven wirst du brauchen, wenn die Energiebündel von ihrem Abenteuer zurück sind und weiterhin bespaßt werden wollen.
Tipp 3: Draußen warten Abenteuer auf die Kleinen
Wenn du bereits einen größeren Camper dein Eigen nennst, stehen die Chancen gut, dass du einen gewissen Standard auch im Urlaub nicht missen möchtest. Sei es die Küche an Bord oder das bequeme Bett, in dem der erholsame und verdiente Mittagsschlaf Tradition hat.
Die Chancen stehen allerdings auch nicht schlecht, dass deine Kinder diese Art des „Komforts“ inklusive Mittagsschläfchen im Camper gar nicht wollen.
Stattdessen schlummert in Kindern der Wunsch nach Abenteuer und Freiheit, draußen, weit weg vom „Komfort“ des Wohnmobils.
Eine Lösung wäre zum Beispiel, für die Kinder ein kleines Zelt mitzunehmen und die Reaktion abzuwarten. Ohne Druck oder sie in diese Richtung zu drängen, kannst du sie fragen, ob sie gern mal Camping in einem Zelt ausprobieren würden.
Falls sie das bejahen, könntest du sie anleiten, wie man es aufbaut oder das Zelt richtig abspannt. Beim Freistehen ist es noch einfacher – lass sie beispielsweise den Standort fürs Zelt in der Nähe wählen.
Viele Mitcamper kaufen ein Wohnmobil oder Wohnwagen, um nicht im Freien schlafen zu müssen. Aber gerade draußen sein zu können, ist für Kinder ganz besonders aufregend!
Lass sie also die Outdoor-Erfahrungen erleben – vielleicht ähnlich wie du sie damals gemacht hast, als du noch jung warst? Die Lust aufs Camping kannst du so prima schüren.
Tipp 4: Zusammen mit einer anderen Familie Campingurlaub erleben
Vermutlich haben deine Kinder bereits Freundschaften geschlossen. Der Nachwuchs findet allein zu spielen nicht gerade klasse – zumindest bevorzugen die meisten Kinder es, wenn sie mit ihren Freunden spielen können.
Wenn sie also den Kontakt zu ihren Freunden sogar im Urlaub haben, sind sie wesentlich motivierter, die Gegend zu erkunden und Abenteuer zu erleben.
Um zu erreichen, dass die Kleinen mit ihren Freunden den Campingurlaub genießen können, ist sicherlich der einfachste Weg, ihre Eltern auf den Campingtrip einzuladen.
Natürlich bedeutet eine größere Camping-Truppe mehr Planungsbedarf, aber das hat auch einen entscheidenden Vorteil: Ihr könnt euch nun Aufpassen und Verantwortung prima teilen, sodass am Ende mehr Zeit zu zweit bleibt.
Kinder mögen es, in einer größeren Gruppe zu reisen, wenn diese aus Vertrauenspersonen und Freunden besteht. Na klar, mit fremden Elternteilen wäre das weniger angenehm. Aber das lässt sich ändern:
Vielleicht ergibt sich für dich und deinen Partner die Chance, die Elternteile der Freunde kennenzulernen. Möglicherweise beim Sport. Vielleicht bringen die Eltern den betreffenden Freund zum Spielen vorbei – eine gute Gelegenheit, um sie auf eine Tasse Kaffee einzuladen und Gemeinsamkeiten zu entdecken.
Eines schönen Tages kommt ihr bei einem der Treffen auf das Thema Urlaub zu sprechen – oder du lenkst das Gespräch geschickt in diese Richtung!

Tipp 5: Eigenständige Wahl der Ausrüstung
Für Kinder ist einer der spannendsten Momente, wenn sie beim Campen all ihr mitgebrachtes Zeug ausladen und ausprobieren dürfen!
Lässt es dein Budget für die Ausrüstung der Kinder zu, lasse sie beim Einkaufen weitgehend selbst bestimmen, welches Equipment sie für den Campingurlaub mitnehmen wollen. Dinge, die sie selbst aussuchen, sind spannend und werden eher genutzt.
Je mehr sie in die Planung einbezogen werden, desto eher sind deine Kinder involviert und werden eine größere Motivation aufbringen, wenn es losgeht.
Ihnen Campingzeug zu überlassen, für das sie kein Interesse zeigen, bedeutet dagegen Stress.
Das könnte dazu führen, dass sie den Eindruck gewinnen, der Campingtrip sei nicht (auch) für sie geplant. Kinder sollten nicht den Eindruck gewinnen, als seien sie eine Belastung. Das wäre schlimm – sie würden Camping hassen und lieber zu Hause bleiben wollen.
Trotzdem solltest du selbstverständlich einen Blick auf das Equipment werfen und kontrollieren, was sie mitnehmen und was lieber nicht.
Dafür wäre eine Packliste von Vorteil. Hast du mehrere Kinder? Dann gib den Älteren die Liste und lass sie erstmal machen.
Dinge von der Liste, die zu Hause fehlen, kannst du anschließend gemeinsam mit ihnen einkaufen. Diese Vorbereitungsarbeit kann ein wichtiger Schritt in Sachen Selbständigkeit und Urlaubsvorfreude sein.
Tipp 6: Ideen der Kinder nicht sofort verwerfen
Wenn dir dein Sohn beim Angeln zuschaut und es nun selbst ausprobieren möchte, lasse ihn Erfahrungen sammeln.
Vielleicht findet sich so ein Hobby, das sich beim Camping als Beschäftigung für den Nachwuchs eignet?
Der Erfolg, einen Fisch gefangen zu haben, kann außerdem einen gewissen Motivationsschub verleihen. Schon sind Beschäftigungen nicht nur spannend, sondern motivierend und lehrreich zugleich!
Deine Tochter möchte gern in einer Hängematte schlafen? Lass sie die Erfahrungen sammeln, wenn sich die Gelegenheit ergibt und es dir sicher genug erscheint.
Der Sohnemann möchte ein Baumhaus bauen? Besorge dir die passende Anleitung aus dem Netz inklusive Materialliste, Bretter aus dem Baumarkt, Werkzeug – los geht’s mit Experimentieren. Auch so kannst du das Interesse für Natur und Camping-Begeisterung der Kleinen entfachen!
Außerdem kann so ein abenteuerliches, spannendes Baumhaus das spätere Campen in der freien Wildnis fördern!
Du machst dir Gedanken über mögliche Unfallgefahren? Verglichen mit dem Herumtollen auf dem Lieblings-Spielplatz zu Hause sind die oben genannten Beispiele sogar vergleichsweise sicher.
Die Chancen stehen jedenfalls nicht schlecht, dass dein Kind richtig viel Spaß in der ungewohnten Umgebung der Natur haben wird!

Tipp 7: Essen (teilweise) vorbereiten und Snacks mitnehmen
Sicherlich eine der wichtigsten Fehlerquellen beim Camping-Einstieg überhaupt: die berühmt berüchtigten Packlisten und die Planung – vor allem in Bezug aufs Essen vor Ort.
Ohne Plan gibt’s zwei hauptsächliche Fehler, die beide kostspielig sind – denn sie kosten Zeit, Geld oder Nerven.
Einerseits könnte man auf die Idee kommen, lediglich Proviant für die Fahrt selbst und ein paar Gewürze einzupacken.
Hat man zu wenig dabei, muss alles vor Ort besorgt werden – und das möglicherweise unter erschwerten Bedingungen, je nach Land oder Einkaufsmöglichkeiten in der Nähe. Außerdem besteht bei dieser Idee die Gefahr, dass die kulinarischen Optionen begrenzt sind oder dass diese beim Nachwuchs furchtbar unbeliebt sind!
Andererseits ist der Platz an Bord begrenzt und du möchtest sicher nicht am Ende die Hälfte wegwerfen müssen, weil du zu viel eingepackt hast.
Egal wohin die Reise geht, falls du Freistehen möchtest, solltest du an genügend Frischwasser denken. Du benötigst es als Trinkwasser und fürs Kochen. Immer wenn du die Chance hast, fülle die Wasser-Vorräte auf.
Unabhängig ob es zu einem Campingplatz oder in die wilde Natur geht, ein paar Snacks packen Fabian und ich immer ein! Damit überbrückst du Phasen, in denen einfach keine Lust aufs aufwendige Kochen aufkommen will.
Außerdem gibt’s Mitcamper, die die Urlaubszeit als Auszeit von der ständigen gesunden Ernährung nehmen wollen. Dieses „im Urlaub sündigen“ werden deine Kinder ebenfalls schätzen lernen – vor allem, wenn sie sonst nicht unbegrenzt Zugang zu Süßigkeiten und Snacks haben.
Nach dem Motto „Liebe geht über den Magen“ hast du mit der richtigen Essensplanung schon viel erreicht. Wenn’s dem Nachwuchs schmeckt und es obendrein ab und zu noch eine kulinarische Besonderheit gibt (egal in welcher Form), ist die Vorfreude aufs Camping größer!
Wenn du Ideen für Camping-Rezepte benötigst, schau mal bei unseren beliebten Camping-Kochbüchern vorbei.

Tipp 8: Ein paar grundlegende Dinge dürfen nie fehlen
Stell dir vor, du bist in den Sommerferien mitten im Nirgendwo und stellst entsetzt fest, dass Insektenspray und Sunblocker wohl zu Hause geblieben sind!
Auf einem Campingplatz meist weniger problematisch, da ist der nächste freundliche Mitcamper meist nicht weit. Auf größeren Plätzen gibt’s schließlich auch oft einen Laden in unmittelbarer Nähe zur Parzelle.
Beim Freistehen im Ausland kann das hingegen schon mal den einen oder anderen entspannten Urlaubstag kosten!
So etwas kann jeden im Camper nerven – nicht nur, aber vor allem deine Kinder. Gerade, wenn man sich auf den sommerlichen Tag gefreut hat und nun ständig aufpassen muss, dass die Kleinen sich nicht zu lange in der Sonne aufhalten.
Damit der Trip nicht allzu tränenreich verläuft, hier ein paar ausgewählte, grundlegende Dinge für die Reise mit Kindern im Wohnmobil:
- Sunblocker oder starke Sonnencreme
- Labello-Stift für trockene Lippen
- Insektenspray
- Kopfkissen, je nach Alter Kuscheltier fürs Bett (wird gern vergessen)
- Kopfbedeckung und Sonnenbrille
- Viel Trinkwasser
- Erste-Hilfe-Set
Tipp 9: Scheue dich nicht, Arbeit zu verteilen
Camping kann für Eltern ganz schön anstrengend werden!
Speziell bei der Zubereitung einer warmen Mahlzeit ist der Stressfaktor für dich als Elternteil ungleich höher als am heimischen Herd. Kochen auf engstem Raum und mit begrenzten Zutaten sind nur zwei Faktoren von vielen.
Je nachdem, was dich am meisten stresst, verteile Aufgaben an deine Kinder – abhängig vom Alter. Manchmal helfen schon Kleinigkeiten: Der Sohnemann bringt den Müll weg oder hilft beim anschließenden Abwasch.
Natürlich bleibt der Löwenanteil der Arbeit dir als Elternteil überlassen. Trotzdem lernen sie so, sauberzumachen oder gewinnen erste Eindrücke vom Kochen.
Tipp 10: Leuchtstäbe und Knicklichter mitnehmen
Gerade beim Freistehen gibt’s nicht überall eine ausreichende Beleuchtung!
Die Familie will vor dem Camper die sternklare Nacht genießen. Damit du den Nachwuchs immer im Auge hast, sind Knicklichter oder Leuchtstäbe eine klasse Idee! Selbst wenn die Kleinen sich ein paar Meter entfernen, kannst du sie anhand der Leuchtmittel leicht erkennen.
Hand aufs Herz – welches Kind mag keine Knicklichter?
Damit schlägst du zwei Fliegen mit einer Klappe. Die Kinder tragen sie als cooles Accessoire, während du dir bei anbrechender Dunkelheit keine Sorgen machen musst.
Tipp 11: So klappt's mit dem Einschlafen
Dass Kinder vor allem im Urlaub lange wach bleiben wollen, ist nichts Neues. Je aufregender und anstrengender der Tag war, desto eher klappt’s allerdings auch mit dem Schlafen im Camper.
Aber nicht nur spannende Outdoor-Aktivitäten am Tag bestimmen darüber, wie gut die Kleinen im Wohnmobil schlafen.
Camping ist für Kinder anfangs ungewohnt und neu. Beim Einschlafen sollte das nicht auch noch der Fall sein.
Die Idee ist daher, deinen Kindern auf der Fahrt so viel Komfort von zu Hause zu bieten, wie es geht, sodass sich der Rest wie eine Erweiterung der Norm anfühlt:
Nimm beispielsweise die bereits bekannte Bettwäsche inklusive Lieblings-Kissen mit. Oder den Lieblings-Schlafanzug und einige Kuscheltiere aus dem Kinderzimmer.
Die Schlafenszeit für Kinder im Alltag ist abhängig vom Alter (Quelle). Damit sie aber genügend Schlaf bekommen, solltest du sie auch im Urlaub nicht viel länger wach bleiben lassen. Ansonsten kommt es am nächsten Tag zu stressigen Situationen dank Übermüdung der Kleinen.