Zeltschnüre sind fiese Stolperfallen. Bei Nacht sind sie praktisch unsichtbar. In diesem Ratgeber lernst du, wie du deine Abspannleinen gut sichtbar machst. Du lernst auch, wie du Zusammenstöße mit Schnüren an anderen Zelten vermeiden kannst.
Inhaltsverzeichnis
Warum ist es wichtig, Zeltschnüre sichtbar zu machen?
Ganz einfach: Damit niemand gegen die Zeltleine läuft. Wenn ein Mitcamper in deine Zeltschnur rennt, können einige äußerst unerfreuliche Dinge passieren:
- Die Heringe lockern sich oder die Abspannleine wird vom Hering abgestreift. Kommt ein Sturm auf, ist das Zelt nicht mehr windfest.
- Das Zelt wird beschädigt. Die Schlaufen, an denen deine Zeltleinen angeknotet sind, reißen bei schweren Zusammenstößen gerne mal ein.
- Du wirst nachts durch einen lauten Knall und ein wackelndes Zelt aus dem Schlaf gerissen. Ein dreistelliger Pulsschlag ist garantiert.
- Der wichtigste Grund: Ein Mensch kann stürzen und verletzt werden. Ganz besonders dann, wenn er auf einem Zelthering oder in deinem Campinggrill landet.
Wann stolpern besonders viele Camper über Zeltleinen?
Camper wissen natürlich, dass es auf Campingplätzen Zeltleinen gibt. Wir vergessen das aber manchmal.
- Nachts ist ein Campingplatzbewohner entweder verschlafen auf dem Weg zum Klo, oder nach einem schönen Abend und einigen Flaschen Bier auf dem Weg zum Zelt. Beide sind für lauernde, unbeleuchtete Abspannseile leichte Opfer.
- Tagsüber rennen auf dem Zeltplatz Kinder und spielen fangen. Was passiert wohl, wenn jemand eine grasgrüne Leine über die Wiese spannt? Du hast es sicher erraten.
Es ist also wichtig, dass du deine Zeltleinen nachts und tagsüber gut schützt. Dadurch signalisierst du gleichzeitig: Ich denke an das Wohl meiner Nachbarn.
Hier sind die besten Tipps & Techniken, mit denen du deine Abspannleinen gut sichtbar machen kannst:
Tipp 1: Reflektierende Zeltschnur in leuchtenden Farben
Viele Zelte kommen mit schwarzen Zeltleinen. Du kannst dir sicher vorstellen, wie gut man schwarze Leinen bei Dunkelheit sehen kann.
Abspannleinen in leuchtenden, grellen Farben sind viel besser. Sie ziehen am Tag Aufmerksamkeit auf sich und reflektieren bei Nacht viel Restlicht.
Ideal ist eine Zeltleine in kräftigem Orange oder Neon-Gelb. Diese Signalfarben bilden einen guten Kontrast zu den meisten Zelten und der Campingplatzwiese.
Die Schnüre kommen komplett mit Spannern, du kannst sie mit ein paar Handgriffen leicht selbst am Zelt befestigen.
Tipp 2: Fähnchen an die Leinen hängen
Noch besser kann man die Abspannseile sehen, wenn du sie mit kleinen Fähnchen markierst. Nachts genügt dann bereits ein wenig reflektiertes Mond- und Sternenlicht, um dein Zelt zu schützen.
Wir empfehlen gerne die Guy Line Pockets von Wechsel. Sie haben eine auffällige gelbe Farbe und lassen sich – wie der Name schon verrät – auch als Taschen für deine Abspannleinen nutzen.
Die Zeltschnüre können sich in der Packtasche nicht mehr verheddern. Und wenn du dich bei schönem Wetter dazu entscheidest nicht alle Zeltleinen abzuspannen, baumeln die Seile nicht lose am Zelt rum und sind gut verstaut.
Tipp 3: Die Zeltheringe beleuchten
Den effektivsten Tipp haben wir auf einem Naturzeltplatz an der Nordsee kennengelernt. Das Wetter war schlecht und es gab keine elektrische Beleuchtung weit und breit – der Platz war nachts wirklich finster.
Das Tageslicht war aber stark genug, um die Batterien von kleinen LED-Solarlampen so weit aufzuladen, dass sie die ganze Nacht durch leuchten konnten.
Eine kleine Familie neben uns hat ihre Zeltleinen damit beleuchtet. Und das war gut so – da ihr Zelt am einzigen Zugang zum Strand stand, hätten sie wohl sonst nachts kein Auge zugetan.
Sie haben die Solarlampen einfach direkt neben den Zeltheringen in den Boden gesteckt. Die Leinen und Heringe waren sogar mitten in der Nacht noch extrem gut sichtbar.
Tipp 4: Vergiss deine Taschenlampe nicht
Natürlich möchtest du selbst auch nicht in eine Zeltleine laufen. Wenn du beim nächtlichen Spaziergang über den Campingplatz deine Hand über deine Augen hältst, kannst du Abspannseile viel besser in der Dunkelheit erkennen.
Der Grund dafür ist: Indem du den oberen Teil deines Sichtfelds abdeckst, hältst du blendendes Gegenlicht von deinen Augen fern. Da deine Augen nachts sehr lichtempfindlich werden, funktioniert diese Technik sogar dann, wenn die nächste Lichtquelle weit weg ist.
Noch besser siehst du die Leinen natürlich, wenn du dir mit einer Taschenlampe den Weg leuchtest.
Du bist mehrere Tage auf dem Campingplatz? Dann empfehlen wir dir für deine nächtlichen Ausflüge eine LED-Taschenlampe mit kräftigem 18650 Akku und mit USB-Anschluss, die du jederzeit an einer Powerbank wieder aufladen kannst.
Zusammenfassung
Schlecht sichtbare Zeltschnüre können dazu führen, dass ein Zelt beschädigt oder ein Mitcamper verletzt wird.
Du kennst nun drei effektive Techniken, um Zeltschnüre bei Tag & Nacht gut sichtbar zu machen:
- Zeltleinen in leuchtenden Farben
- Die Abspannseile mit Fähnchen markieren
- Zeltheringe mit kleinen Solarlampen beleuchten
Nutze die Techniken, um dein Zelt, deine Mitcamper und deine Nachtruhe zu schützen.
Lerne als nächstes, wie du dein Zelt so gut abspannen kannst, dass es unbeschädigt durch den nächsten Sturm kommt:
Wir wünschen dir ein schönes Camping!