27 smarte Tipps gegen Hitze im Wohnmobil und Wohnwagen

Den Campingbus im Schatten abstellen

Heute haben wir für dich die besten Tipps gegen Hitze im Wohnmobil und Wohnwagen zusammengetragen. Manch ungewöhnlicher Trick ist auch dabei, so viel sei schon mal verraten.

Du kennst das ja: Der Sommer naht und die Räume zu Hause heizen sich richtig stark auf. Das bedeutet meist, dass du dich nicht mehr so aktiv bewegst oder nachts Probleme beim Einschlafen bekommst. Auch dein Hund bekommt bei Hitze im Camper Probleme.

Was also tun gegen die Hitze im Wohnmobil? Ein allgemeiner Tipp: Das Mobil sollte so wenig wie möglich der direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt werden. Schattenplätze, vor allem unter Bäumen, sind die beste Option. Auf Campingplätzen ist das Vormerken von Schatten-Stellplätzen hilfreich.

Wenn du deinen Campingurlaub oder Kurztrip im Sommer mit Camper planst, dann bist du mit unseren Tipps und Tricks jedenfalls bestens gerüstet.

Ob Wohnmobil oder Wohnwagen – ob Klimaanlage, Schutzfarbe oder Markise. Wir haben dir eine lange Liste mit 27 Tipps gegen Hitze im Camper erstellt.

Inhaltsverzeichnis

1. Wähle einen hellen Camper

Egal ob du kurz vor der Neuanschaffung eines Reisemobils bzw. Caravan stehst oder du einen Camper für den Urlaub mietest:

Suche dir niemals ein dunkles oder gar schwarzes Campingfahrzeug aus! Zumindest nicht, wenn du damit in den heißen Sommermonaten verreisen willst. Wenn dein dunkles Reisegefährt optisch der Hingucker schlechthin ist, musst du leider vorzeitiges Schwitzen in Kauf nehmen.

Weiße Fahrzeuge heizen sich nicht so schnell auf wie dunkle, das Ziel sollte dementsprechend eher ein heller Camper sein. Weiß absorbiert weniger Licht als Schwarz, es hat einen höheren Reflexionsgrad.

Helle Campingfahrzeuge bleiben also länger kühl als dunkle, bevor es dort ebenfalls zu warm wird.

helles Wohnmobil
Ein helles Wohnmobil heizt im Sommer nicht so schnell auf.

2. Kühlmatten bei Sommerhitze

Eine pfiffige Idee, wie du zumindest nachts in deinem Camper einen kühlen Kopf behältst, sind Kühlmatten. Die Matten sind mit Spezial-Gel gefüllt. Dieses Gel gibt über einen längeren Zeitraum hinweg Kälte ab, ausreichender Druck vorausgesetzt.

Man legt sich also nachts einfach auf so eine Kühlmatte und hat eine herrlich kühlende Schlafunterlage für das aufgeheizte Reisemobil oder den Wohnanhänger.

Das klappt selbstverständlich auch tagsüber, wenn man sich darauf setzt und somit Druck erzeugt. Aber gerade das Einschlafen macht uns Campingfreunden ja oft zu schaffen.

Das Tolle daran ist einfach, dass man keine Kühlquelle oder Strom benötigt. Nachdem die Kühlmatte ihre Kälte nach außen abgegeben hat, regeneriert sie sich sogar ganz von alleine – wenn man keinen Druck mehr auf sie ausübt!

Dazu die Kühlmatte am besten an einem sonnengeschützten Ort lagern, bis man sie wieder einsetzt. Wenn sie mal schmutzig wird, säubern wir sie übrigens durch eine Handwäsche mit sanftem Reinigungsmittel.

Solch ein Kühlpad kannst du übrigens auch bedenkenlos für deinen Hund ausbreiten. Bello und Co. werden sich darüber bestimmt freuen. Eine kühlende Unterlage eignet sich hervorragend für Mensch und Tier.

Ein smartes Hilfsmittel für deinen nächsten Campingurlaub in der Sommerhitze!

3. Schutzfarbe für den Campingwagen

Eine andere Möglichkeit, um die Hitze erst gar nicht ins Wohnmobil oder den Wohnwagen kommen zu lassen: 

Ein Cooldry UV-Anstrich. Es handelt sich dabei um eine Dispersionsfarbe (keine Isolierung!), die Reflexionskomponenten enthält. Damit wird laut Hersteller bis zu 90 % der Sonnenenergie reflektiert und zudem gegen Wasser abgedichtet.

Auf einem hellen Wohnmobildach (mattweiß oder beige) konnte nach Angabe des Herstellers durch Tests belegt werden, dass die Sonnenbestrahlung von 45,4 auf 31,4 Grad Celsius gesenkt wurde.

Die Cooldry Schutzfarbe wird auf das lackierte Dach aufgetragen. Man muss dafür übrigens nicht den Originallack anschleifen. Zehn Liter der Schutzfarbe reichen für etwa 15 m² Fläche. Nach rund 60 Minuten ist die Farbe trocken, wobei man in zwei Schichten streichen sollte.

Laut Hersteller spielt es keine Rolle, welche Art von Campingfahrzeug du hast. Der UV-Anstrich funktioniert also für Campingbusse, Kastenwagen, Reisemobile und Wohnwagen.

Wenn du dich für diese besondere Form der Kühlung für dein Campingmobil interessierst, solltest du Folgendes im Hinterkopf behalten:

  • Die Farbe gibt es lediglich in Weiß und Beige.
  • Du darfst die Schutzfarbe keinesfalls mit anderen Farben mischen.
  • Hast du also kein helles Reisemobil bzw. Wohnwagen, ist die CoolDry-Farbe nichts für dich.
  • Der Hersteller empfiehlt die schützende Farbe nur für ältere Reisemobile, nicht aber für neue Modelle. Je nach Lack gibt es schließlich eine optische Veränderung.
  • Hat dein Dach schadhafte Stellen oder blättert schon ab, musst du zunächst die alte Farbe abschleifen (lassen).
  • Der Schutzanstrich hält nicht ewig: Der Hersteller gibt die Langlebigkeit mit mehreren Jahren an.
  • Außerdem kann Schmutz die Wirkung reduzieren. Die Reflexionswirkung wird Schmutz-bedingt laut Hersteller um etwa 10-20 % reduziert.
  • Die Kosten betragen rund 20 Euro für einen Liter der kühlenden Farbe.

Beziehen kannst du sie über Fritz Berger.

Die UV-Schutzfarbe gehört zu den preisgünstigeren Möglichkeiten der Kühlung. Zumindest, wenn man sie vergleicht mit dem Einbau einer teuren Klimaanlage.

4. Klimaanlagen

Die nahezu perfekte Lösung für euren Camper ist der Einbau einer Klimaanlage.

Hohe Kosten und viel Platzbedarf machen diesen Tipp gegen Hitze im Wohnmobil wohl zur Luxus-Lösung. Je nach Modell muss man außerdem die Geräuschentwicklung und den Stromverbrauch bedenken.

Die wohl effektivste Kühlwirkung erzielen die Kompressor-Klimaanlagen. Sie sind für die Montage auf dem Dach für einen Ausschnitt von 40×40 cm vorgesehen und verwenden 230-Volt Strom.

Die Kühlleistung von Dachklimaanlagen reicht von 1100 bis 3200 Watt Kühlleistung und wird von namhaften Herstellern wie Dometic, Truma, Telair oder Coleman angeboten. Camping Wagner bietet dir verschiedene Dachklimaanlagen unterschiedlicher Hersteller, oft sind Preis-reduzierte Angebote dabei.

Es gibt übrigens auch Sonderformen von Kompressor-Klimaanlagen, die innen im Fahrzeug montiert werden (z.B. Truma Saphir-Baureihe, siehe Bild unten). Sie werden entweder im Doppelboden oder einem anderen Staufach untergebracht. Eine Nachrüstung für den Innenraum ist meist teurer und aufwändiger als der Einbau einer Dachklimaanlage.

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Dachklimaanlage Truma Aventa compact (oben) und Truma Saphir comfort RC (unten)
Bedenke vor dem Einbau einer Klimaanlage für deinen Camper folgende Punkte:
  • Die gute Kühlleistung der Kompressor-Klimaanlagen bedeutet stetiges Brummen, egal ob außen oder innen.
  • Die Klimaanlage bringt rund 20 kg auf die Waage.
  • Wer keine Stromquelle an seinem Standort hat oder autark bleiben möchte, braucht zusätzlich einen teuren und ebenfalls nicht geräuscharmen mobilen oder fest eingebauten Unterflur-Generator an Bord des Reisemobils.
  • Wählst du für den 230-Volt-Strombetrieb einen Generator, wird für diesen zusätzlicher Platz benötigt. Dieser verbraucht außerdem zusätzliche Energie in Form von Diesel, Benzin oder Gas.
Will man keinen Strom fressenden Kompressor, bleibt noch die 12 Volt Verdunster-Klimaanlage, die sich vor allem für trockenes Klima eignet. Ein solches Gerät, etwa die Klimaanlage Holiday III von Eberspächer, wiegt rund 25 kg und verdampft bis zu zwei Liter Wasser pro Stunde. Das kühlt die Wohnmobil-Luft ab, lässt aber auch durch die Verdunstung die Luftfeuchtigkeit im Innenbereich deutlich ansteigen – daher vor allem bei trockenem Klima sinnvoll. Allgemeine Bezugsquellen für Camper-Klimaanlagen:

5. Cockpitschutz

Das Cockpit eines jeden Campers solltest du bei großer Hitze von außen dämmen. Ein weiterer Hitech-Wärmeschutz und dementsprechend teuer ist ein Cockpitschutz mit silbernen Dämmmatten.

Die Preise für diese maßgeschneiderten Matten im Zubehörhandel variieren je nach Ausstattung und Güte, Modell und Marke zwischen etwa 100 und 1000 Euro. Gehörst du aber zu den Campingurlaubern, die oft und ausgiebig in den warmen Sommermonaten verreisen, können wir dir diese Zusatzinvestition ans Herz legen.

Natürlich gilt auch hier wieder die Überlegung, wie alt das Wohnmobil ist oder ob bald eine Neuanschaffung geplant ist. Danach richtet sich, ob sich das Ganze lohnt oder nicht. Das gilt natürlich für jede größere Anschaffung, nicht nur für den Cockpitschutz.

6. Fenster: Sonnenschutz-Überzüge und Thermomatten

Die Hitze gelangt vor allem über die Luken, Fenster und Türen in deinen Camper. Abhilfe verspricht der maßgeschneiderte Sonnenschutz-Überzug, zum Beispiel von den Herstellern Hindermann und Dometic für Seitenfenster oder Dachhaube.

Am besten kombiniert man den Dometic Fensterschutz mit innen geschlossenen Rollos. Während der Sonnenschutz „Sunshade“ von Dometic ein wenig Tageslicht durchlässt, ist die Thermomatte von Hindermann undurchsichtig.

Die Kosten sind variabel – je nach angestrebter Größe des Fensters zahlt man für den Hitzeschutz etwa 50 bis 100 Euro.

Wir finden: In erster Linie eine Sache des Geschmacks, denn nicht jeder will das Tageslicht fast oder ganz aussperren. Für sehr heiße Tage aber sicher eine gute Lösung.

7. Rettungsdecken für Fenster und Dachluken

Wen die Optik nicht stört, der kann auch Fenster und Dachluke mit silberfarbenen Zuschnitten von Rettungsdecken versehen. Damit gelangt schon viel weniger Hitze in deinen Caravan oder das Wohnmobil. Denn auch hier sorgt die Reflexion dafür, dass die Wärme zu einem gewissen Teil nicht mehr nach innen gelangt.

Am besten schneidest du dir passende Stücke dieser Gold- & Silber-Rettungsdecken zurecht und legst sie anschließend mit der silberfarbenen Seite nach draußen, beispielsweise über die Dachluke.

Das klappt zwar auch von innen, jedoch mit Einschränkung. Falls du für das Fixieren an den Fenstern Klebeband verwenden willst, bedenke bitte, dass die Rettungsdecke sehr dünn ist. Das Material reißt schnell ein, sodass die Klebeband-Fixierung eher für den einmaligen Gebrauch des Zuschnitts taugt.

8. Sonnendächer und Markisen

Wenn man gerade keinen Schatten-Stellplatz für den Camper hat, sind Sonnendach oder Markise ein wirksamer Sonnenschutz. Außerdem erweitern sie den Wohnraum. Camping soll ja schließlich zum Großteil draußen stattfinden.

Schützt du dein Wohnmobil oder deinen Wohnwagen mit einem Sonnendach, bleibt die entsprechende schattige Seitenwand viel kühler als die direkt bestrahlte Seite.

Dabei bieten die Hersteller am Markt alle möglichen Größen und Formen an. Es gibt sie für alle üblichen Campingfahrzeuge und in allen Breiten und Tiefen.

Ein Sonnenvordach ist nicht auf die Seite des Campers beschränkt: Du kannst es auch als Bug- oder Hecksegel, etwa an deinem Caravan, nutzen. Eben je nach Zweck und Sonnenstand.

Weitere Begrifflichkeiten im Zusammenhang mit dem Fahrzeug-Sonnenschutz sind Sonnensegel und Markisen. Hier ein kurzer Überblick:

Besonderer Clou bei vielen Sack- und Kassettenmarkisen: Du kannst sie zu Windfang und geschlossenem Vorzelt erweitern! Das ist eine tolle, variable Lösung für die allermeisten Campingurlaube.

Vorzelt für Markise
Oft können Markisen zu geschlossenen Vorzelten erweitert werden.

Apropos Reisemobil- oder Wohnwagenvorzelt: Die Markise bietet gegenüber einem Vorzelt den Vorteil, dass auch der Aufbau viel schneller von der Hand geht. Gerade, wenn du nur einen kurzen Wochenendtrip machst.

Für Markisen und Markisenzelte sind Dometic, Fiamma, Thule oder Wigo namhafte Herstellermarken. Hier findest du ein sehr reichliches Angebot.

Nennst du einen Wohnwagen dein Eigen, ist eine Fenstermarkise eine gute Lösung. CampingWagner hat eine große Auswahl an Fenstermarkisen für jeden Geldbeutel im Angebot.

Du möchtest eine Markise für dein Reisemobil erweitern? Dann sind Markisenzelte genau das Richtige für deine Situation.

Willst du dagegen einen Sonnenschutz über die ganze Länge des Fahrzeugs, schau dir mal die am Markt erhältlichen Wandmarkisen an.

Das Material von so manch einem Sonnendach ist übrigens außenseitig beschichtet (z.B. Airtexgewebe, Trailtexgewebe bzw. PVC-Beschichtung) und zudem wasserabweisend und reißfest.

Neben einem Sonnenschutz bekommt man mit den Dächern und Markisen auch einen Schutz vor Wind. Erweiterst du eine Markise mit Seitenteilen, hast du außerdem ein wenig mehr Privatsphäre.

9. Ventilator-Dachhauben

Ventilator-Dachhauben fürs Reisemobil versprechen nicht nur angenehme Kühlung. Eine Lüftung über einen Ventilator hat den Vorteil, dass man Gerüche, etwa vom Kochen, elegant aus dem Wohnmobil entfernen kann.

Fiamma bietet aerodynamische Dachhauben ohne Motor (Modell Vent 40). Sie ist mit Zwangsbelüftung und Moskitonetz ausgestattet. Es gibt sie für die Maße 40×40 cm Ausschnitt und Dachstärken von 30 bis 50 mm.

Turbo Vent ist dagegen die Dachhaube mit 12-Volt-Motor, die du stufenlos regulieren kannst für Dachstärken von 30 bis 45 mm.

Es gibt auch Ventilatoren, die du ganz einfach nachträglich unter die schon vorhandene Dachhaube einklemmst. Dieses Turbo-Kit von Fiamma ist so ein Modell. Das Kit mit verstellbarem Klemmsystem kannst du in Hauben von 40×40 cm bis zu 50×70 cm einklemmen.

Ein solches Turbo-Kit ist allerdings nur für den stehenden Camper gedacht und nicht für die Fahrt. Die Verkabelung läuft über das Bordnetz, alternativ auch über acht 1,5-Volt-Batterien.

Die Vorteile von Ventilator-Dachhauben:

  • Ventilator-Dachhauben sind die Wahl, wenn es auf geringen Strombedarf ankommt.
  • Der Luftaustausch entfernt Gerüche, etwa vom Kochen.
  • Sie brauchen in der Dachhaube verbaut wenig Platz. 
  • Vergleichsweise günstige Alternative zur Klimaanlage.

10. Air-Quad Belüftungssystem für den Wohnwagen

Für Wohnwagen gibt es auch eine neuartige Passivbelüftung, die Haube Air Quad 43-60 von der Firma Dometic. Diese soll viel mehr Wind als andere Dachhauben einfangen.

Dabei wird der Luftstrom optimal ausgenutzt und strömt von allen Seiten in das Innere über ein Kreuz auf der Außenseite der Haube.

Die Vorteile bei diesem System:
Air-Quad kommt quasi ohne Wartung aus und gänzlich ohne Strom aus!

Die Bedienung klappt über fünf Raststellungen, die über Handgriffe eingestellt werden. Um die Zufuhr der Luft also regulieren zu können, kann man die Kuppel in der Höhe verstellen.

Der Einbau scheint, glaubt man den Stimmen im Netz, recht einfach von der Hand zu gehen und auch von Laien zu bewerkstelligen sein.

Air-Quad gibt es in 400×400 mm Länge bzw. Breite des Ausschnitts und für Dachstärken von 43 bis 60 cm.

Fliegengitter und ein Rollo zur Verdunklung ist im Rahmen integriert, wie bei anderen Dachhauben auch.

11. Wohnmobil & Wohnwagen lüften – aber smart!

Die goldene Regel lautet: Nur dann lüften, wenn es auch wirklich draußen kälter ist als im Reisemobil. Dann heizt sich unser Campingfahrzeug nicht noch zusätzlich auf. Klingt logisch, aber diesen Punkt kann man im Eifer des Gefechts gern mal übersehen.

Vor allem, wenn draußen ein leichter Wind zu spüren ist und man die frische Luft hereinlassen möchte. Den Wind hereinzulassen, kann kurzzeitig aber dazu führen, dass man die Hitze als erträglicher empfindet. 

Wenn du tagsüber dennoch lüftest, achte darauf, Türen und Fenster auf der Schattenseite zu öffnen. Wir empfehlen es dir aber nicht.

Morgens und abends solltest du dagegen für ordentlichen Durchzug im Camper sorgen. Öffne dazu alle Türen und alle Fenster.

Wenn du mit einem Kastenwagen campst, sei dir bewusst, dass sich dieser noch mehr aufheizt als andere Reisemobile. Das richtige Lüften ist hier also besonders wichtig. Vielleicht musst du die Türen und Fenster deines Kastenwagens sogar tagsüber geöffnet halten.

12. Schattiger Stellplatz bei enormer Hitze

Den Campingbus im Schatten abstellen
Wenn es mittags heiß wird, ist ein Stellplatz unter Bäumen ideal.

Die Hitzebildung beim Sommer-Camping ist vor allem in den südlichen europäischen Ländern enorm.

Camper haben im Vergleich zum Auto etwas Spielraum, etwa durch Zwangslüftungen. Daher heizen sie nicht ganz so schnell auf. Trotzdem sollten einem die folgenden Werte zu denken geben. Es geht dabei um die Hitzewirkung der Sonne aufs Fahrzeug:

  • Nach einer Stunde im Auto ist es bei 24 Grad Celsius bereits 50 Grad Celsius heiß.
  • Bei 40 Grad Außentemperatur sind es im Wagen nach 10 Minuten bereits 50 Grad, nach 60 Minuten 70 Grad Celsius!

Wohnmobile unterscheiden sich im Übrigen nicht sonderlich von Wohnwagen, wenn es um die Hitzeentwicklung im Inneren geht. Bedenke jedoch, dass Kastenwagen schneller aufheizen. Hast du in deinem Camper ein großes Dachfenster, kommt darüber schneller mehr Sonne rein.

Die vielleicht einfachste Lösung ist es, sich mit Reisemobil oder Wohnwagen in den heißen Tagen einen schattigen Stellplatz zu suchen, am besten unter Bäumen. Camping-Freunde mit fest installierter Sat-Schüssel auf dem Camper-Dach sind in dem Fall mit transportablen Satellitenschüsseln gut aufgestellt.

Bei einer Campingplatz-Ankunft im heißen Sommer sollte eine deiner ersten Fragen also die nach einem Schatten-Stellplatz sein. Sowohl dein Kühlschrank als auch die Klimaanlage wird es dir danken. Beide arbeiten dann effizienter als in der prallen Sonne.

Hast du einen Stellplatz mit Teilschatten, hänge Handtücher und Thermomatten vor die Seitenfenster. Die Hauptsache ist, dass du überall Schatten im Camper hast und keine Sonne reinscheint. Vergiss auch nicht die Alkoven- oder Dachfenster, sofern vorhanden.

13. Stellplatz in Wassernähe

Camper am Meer abstellen bei Hitze
Ein Platz am Meer hilft bei sommerlicher Hitze.

Was ungemein hilft: Such dir einen Stellplatz in See- oder Meer-Nähe. Am Wasser ist es meist angenehmer, auch weil oft leichter Wind weht.

Natürlich kannst du dich auch gleich bei einem Sprung ins kalte Nass abkühlen. Wenn du keinen geeigneten Badesee hast, dann befeuchte doch dein T-Shirt – das gibt kurzzeitig einen kühlenden Effekt gegen die Hitze.

Auch angeln, Kajakfahren oder eine Bootstour sind fürs Abkühlen super geeignet – und Spaß macht es obendrein sowieso.

14. Zeit im Camper reduzieren

Versuche stets, die Zeit in deinem Campingfahrzeug in der Mittagshitze soweit es geht zu reduzieren. Am besten verlagerst du sämtliche Aktivitäten nach draußen.

Die Temperatur nimmt außerdem noch mit der Zahl der Insassen im Wohnmobil oder Caravan zu. Ein Grund mehr, möglichst alle Mitcamper nach draußen zu locken.

15. Bei Hitze im Wohnmobil: Draußen kochen statt im Camper

draussen kochen Campingkocher
Wegen zusätzlicher Wärmeentwicklung kocht man idealerweise draußen.

Man ist gut damit bedient, draußen zu kochen. Die Hitze durchs Kochen verschwindet ja nicht einfach, sondern bleibt zunächst im Campingfahrzeug. Deswegen plane doch in der Hitze des Sommers deine Mahlzeiten von Anfang an draußen.

Dasselbe gilt auch fürs Kaffee- und Teekochen. Wenn du nicht darauf verzichten willst, sind Eistee oder Eiskaffee auch tolle Koffein-Quellen und sind eine willkommene Erfrischung.

Mit Grill oder Gaskocher bewaffnet, kannst du dir und deinen Mitcampern etwas Leckeres zubereiten. Mit frischem Grillgut haben wir positive Erfahrung gesammelt: So lernt man auch gleich seine Campingnachbarn kennen!

16. Feuchte Tücher sorgen für Kühlung

Hängst du ein feuchtes Tuch vor einen Ventilator, erzielst du damit einen kühlenden Zusatzeffekt. Klemme es doch einfach in eine Schranktür. Du kannst das Tuch bei Bedarf erneut anfeuchten.

Durch die Verdunstung des Wassers entsteht eine sehr angenehme, leider aber nur kurze Kühlung.

Genauso kurzlebig, aber erfrischend: Nasse Handtücher auf dem Dach oder den Luken. Einfach mit einer Kanne Wasser wieder nass machen, sobald der Effekt nachlässt.

17. Stets ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen

Klar, der Tipp ist nicht so spannend. Dass du im heißen Campingurlaub sehr viel trinken musst, ist naheliegend. Die meisten trinken dann leider doch meist zu wenig, was zum Beispiel zu Kopfschmerzen führen kann.

Stell dir am besten immer eine Wasserflasche an den Ort, wo du dich aufhältst und trink sie nach und nach leer. Eine Flasche Wasser am Tag ist zu wenig, hol dir also gleich Nachschub.

Kalter Eistee, vor allem Pfefferminztee, ist sehr erfrischend in der brütenden Hitze. Es muss ja nicht nur Wasser sein – schmeckt auch sehr viel besser.

Denke auch daran, dass du mit Alkohol bei steigenden Temperaturen sparsamer umgehst.

18. Guter und moderner Kühlschrank fürs Sommer-Camping

Wenn du mit deinem Reisemobil im Schatten stehst, bleibt übrigens dein Lieblingsgetränk länger kühl.

Du hast einen Absorberkühlschrank? Dann schafft es dieser nur auf etwa 30 Grad Celsius unterhalb der Außentemperatur herunterzukühlen. Wenn dir die Sonne dann genau auf die Rückseite des Kühlschranks scheint, wird es eng.

Abhilfe verschaffst du dir mit einem guten, modernen Kühlschrank, den du mit einem 12 Volt Kühlschrankventilator ausstattest, denn dieser behebt oder mildert das obige Problem. Diese bekommst du im Campingfachhandel für etwa 50 Euro.

Alternativ kannst du auch das Luftgitter abnehmen, das kann bei einem älteren Modell etwas helfen.

Planst du eine kürzere Reise, nimm doch auch Kühlakkus und Gelkissen mit. Die kannst du bereits zu Hause einfrieren und bei Reiseantritt in den Kühlschrank legen. Das senkt die Temperatur im Kühlschrank. Gleiches gilt für gefrorene Getränke, etwa Säfte.

19. Thermo-Tasche

Gekühlte Getränke schmecken einfach besser, finden wir. Damit das auch so bleibt, möglichst über Stunden, empfehlen wir Thermo-Taschen.

Die Campingaz Kühltasche „Picnic Cooler“ können wir dir wärmstens ans Herz legen, auch vom Design her. Als Strandtasche ist sie ideal, man könnte sie auch als Handtasche verwenden. Für den aktuellen Preis der pfiffigen Thermo-Tasche schau bei idealo vorbei.

20. Kühlendes Fußbad

Ein angenehmes Fußbad, wenn die Hitze um die Mittagszeit am stärksten ist. Wer das noch nicht kennt, sollte es unbedingt ausprobieren. Gerade wenn man sich nicht mehr viel bewegen kann oder will, ist das eine willkommene Abkühlung für deine Füße.

wasser abkühlung gegen hitze im meer
Fußbad oder Abkühlen im Meer: Der Hitze im Camper kann man so leicht entfliehen.

21. Sonnencreme fürs Camping im Kühlschrank lagern

Eine Aktion mit kurzfristiger Wirkung, aber unglaublich erfrischend! 

Wenn du deine Sonnencreme im Kühlschrank lagerst, wirst du dich bereits auf das Eincremen freuen. Das gibt zumindest für ein paar Minuten eine angenehme Abkühlung.

22. Kühle Fußsohlen beim Sommer-Camping

Wenn du gerade kein Fußbad nehmen willst oder kannst oder einfach etwas zu Fuß erledigen willst, lege vorher deine einfachen Einlegesohlen für Schuhe und Sneaker in den Camper-Kühlschrank.

Diese Sohlen gibt es im 10er-Pack, man wechselt sie in der Regel alle paar Tage. Wenn du die gesamte Packung mit Sohlen ins Gefrierfach oder den Kühlschrank legst, hast du für eine gute Stunde kühlere Füße.

23. Erfrischendes Minzöl im Shampoo

Vor deinem sommerlichen Campingtrip solltest du dir ein wenig Minzöl oder Eukalyptusöl besorgen, Teebaumöl ist auch in Ordnung.

Wenn du dieses Öl ins Shampoo gibst (etwa 10 Tropfen, mehr nicht), bleibt dein Kopf über eine gewisse Zeit angenehm kühl – zumindest fühlt es sich danach an. Man hat das Gefühl, dass das Öl eine kühlende Wirkung hat.

Was leider gar nicht geht: Mische es keinesfalls in dein Duschgel. Das kann unangenehm werden an empfindlichen Hautstellen.

24. Gel-Pads und Gel-Kompressen zum Einschlafen

Ein Gel-Pad dient normalerweise ja zum Kühlen von Verletzungen. Nimm so eine Gel-Kompresse mit auf die Campingtour im Sommer und lege sie in den Kühlschrank. Ist es abends immer noch unerträglich heiß und du kannst nicht richtig einschlafen, schnapp dir die Gel-Kompresse und lege sie unters Kopfkissen. Bei dünnen Bezügen am besten in ein Handtuch wickeln.

Auf dieselbe Art kannst du deine Wärmeflasche in eine Einschlafhilfe umwandeln. Fülle einfach die normale Wärmeflasche mit eiskaltem Wasser und lege sie dir auf die Füße oder die Waden.

25. Mit lockeren Baumwollshirts in die Hitze der Nacht

Wenn du lieber Satinwäsche beim Schlafen trägst, können wir das nachvollziehen. Aber: Satin kühlt nicht so wie Baumwolle, denn diese sorgt dafür, dass der Schweiß im Shirt bleibt und nicht auf der Haut klebt.

Wenn du neben Gel-Pads auch noch Baumwollshirts in den Kühlschrank legst, hast du angenehm kühlende Wäsche für die Nacht. Das klappt natürlich auch mit Baumwollhosen.

26. Im Sommer warm duschen vor dem Einschlafen

Vielleicht klingt das nicht ganz so logisch, aber auch dieser Tipp wird dir helfen, besser einzuschlafen. Die warme Dusche muss nicht lange dauern, es reichen wenige Minuten und du wirst die erfrischende Wirkung deutlich spüren.

27. Camping mit Hund bei Hitze: Tipps für Hundehalter

Was macht man mit dem Hund, wenn es so heiß im Wohnmobil und Wohnwagen wird?

Tipps gegen Hitze beim Campen mit Vierbeinern:

  1. Achte stets auf die Bedürfnisse von deinem Hund. Das gilt insbesondere, wenn es im Sommer unerträglich heiß wird. Wenn du deinen Hund mit der Leine anbindest, denk dran auf Schatten zu achten und darauf, dass die Sonne wandert.
  2. Gib deinem Vierbeiner immer genügend Wasser. Nimm für ihn eine Schüssel und eine Flasche Wasser mit, egal wohin du mit ihm gehst. Auch wenn Restaurants über Näpfe verfügen, mit einer Flasche Wasser bist du auf der sicheren Seite.
  3. Auch für Bello und Co bietet sich der Trick mit nassen Tüchern aus Baumwolle an. Legt ihm das Tuch über den Rücken, er wird es euch danken.
  4. Eine Kühlmatte für den Hund kannst du am besten unter seine Decke im Körbchen legen. So wird er sich gern hineinlegen und behält einen kühlen Kopf trotz Camping-Hitze.
  5. Die Hitze macht deinem Hund zu schaffen, auch an den Pfoten. Mit Pfoten-Pflegemittel, Melkfett, Vaseline oder Wundsalbe die Pfoten einschmieren.
  6. Auch Sonnencreme für Hunde macht Sinn, je nach Rasse und Fell. Hat der Hund weißes Fell oder gar freie Stellen, schmiere ihn dort mit Sonnencreme ein.
  7. Wenn es deinem vierbeinigen Liebling doch zu warm werden sollte, sorge für frische Luft, auch durch den Ventilator. Am besten ist natürlich die Klimaanlage.
  8. Besorge dir Gefrorenes: gefrorener Joghurt kommt beispielsweise sehr gut bei Hunden an.
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Thorsten Gründges

Thorsten Gründges

Mehr als 20 Jahre Camping-Begeisterung und kein Ende in Sicht! Was ich liebe: Einfach mit dem Wohnmobil losfahren und neue, wunderschöne Orte erkunden. Es ist vor allem das Gesamtpaket, für das ich Feuer und Flamme bin: Vorfreude, Abwechslung, pure Entspannung und (meistens) sympathische Mitcamper. Mehr als Urlaub eben - fast schon meine Religion!