Faltcaravan vs Wohnwagen: Der ultimative Vergleich

Faltcaravan Wohnwagen

Wir stellen dir heute Faltcaravan und Wohnwagen im direkten Vergleich vor. Welche Vor- und Nachteile jede Klasse mit sich bringt, erfährst du in diesem Beitrag.

Ich empfehle den Wohnwagen gegenüber dem Faltcaravan. Er bietet mehr Komfort und ist witterungsbeständig. Vor allem dann, wenn du ein höheres Budget einplanen kannst und dein Zugfahrzeug einen starken Motor besitzt, sind Wohnwagen interessanter. Bei schwachen Zugfahrzeugen empfiehlt sich der Faltcaravan, wenn weniger Stauraum und fehlende Sanitäreinrichtung nicht stören.

Welche Wohnwagen-Klasse dir mehr zusagt, weißt du abhängig von deinen Schwerpunkten am Ende dieses Beitrags.

Inhaltsverzeichnis

Faltcaravans können leichter untergebracht werden

Faltcaravan Wohnwagen
Faltcaravans sind verglichen mit Wohnwagen kompakt und passen sogar in kleine Garagen. Quelle: Er-Qek-lich, CC BY-SA 3.0

Dadurch, dass er zusammengeklappt so wenig Raum einnimmt, findet er nahezu auf jedem Grundstück einen Platz, wo der Faltcaravan untergebracht werden darf. Im eingeklappten Zustand sind die meisten Zeltanhänger oft nicht größer als ein gewöhnlicher Lastenanhänger.

Auch außerhalb der normalen Saison benötigt der Zeltanhänger kaum Stellfläche. Das ist mit einem klassischen Wohnwagen etwas ganz anderes. Oft können schwere, große Wohnwagen aufgrund ihrer Bauform, Länge und Höhe nicht unter dem Carport überwintern. Viele private Garagen sind für Wohnwagen häufig zu klein.

Ein Faltcaravan dagegen findet auch in kleineren Garagen Platz. Auf diese Weise ist er vor der Witterung draußen geschützt. Wohnwagen sind, wenn sie draußen stehen, der Witterung ausgesetzt.

Vielfach bieten sich Bauernhöfe für das Unterstellen der Wohnwagen an. Auch hier hat so mancher Faltcaravan die Nase vorn: Die geringen Abmessungen im eingeklappten Zustand geben dir eine breitere Auswahl für Stellplätze in deiner Nähe.

Wohnwagen sind wasserdichter und nicht so anfällig für Witterungen

Wohnwagen sind im Inneren vergleichbar mit deinem Zuhause: Wenn es draußen stürmt und regnet, bleibst du geschützt und gänzlich trocken.

Klar, gute Faltcaravans sind natürlich wasserdicht. Jedoch kann sich manchmal Kondenswasser durch die Zeltwand nach innen absetzen. Das trifft vor allem auf das Bettzeug oder den Schlafsack zu: Wenn dieses in Kontakt mit der Zeltwand kommt, kann es leicht klamm werden.

Grundsätzlich ist das keine große Sache, schließlich kann man nach einer Regennacht die Klamotten und das Zelt vernünftig durchlüften – damit ist das Problem oft schon gelöst.

Faltcaravans wiegen weniger

Selbst kleinere Wohnwagen wiegen durch ihre festen Seitenwände inklusive des kompletten Innenlebens deutlich mehr als ein durchschnittlicher Faltanhänger.

Für all diejenigen, die kein starkes Zugfahrzeug ihr Eigen nennen, sind Zeltanhänger eine exzellente Wahl.

Selbst mit durchschnittlichen Zugfahrzeugen können Wohnwagen nur zwischen etwa 1.400 und 1.600 kg Gewicht gezogen werden. Dabei darf jedoch die Anhänger-Gesamtmasse das Zugfahrzeug-Gewicht nie übersteigen.

Hast du ein kleines Zugfahrzeug, das maximal einen Wohnanhänger mit 1.000 kg Gewicht ziehen darf, sind Faltcaravans die einzig sinnvolle Lösung. Denn ansonsten bliebe nur Mieten, der Kauf eines stärkeren Zugfahrzeugs oder der Umstieg aufs Reisemobil.

Hinzu kommt, dass kleine Faltcaravans so leicht sind, dass sie mit dem Führerschein der Klasse B bewegt werden dürfen – und mit fast allen Kleinwagen sowieso.

Be- und Entladung herkömmlicher Wohnwagen ist bequemer

Für mich ist einer der größten Vorzüge von Wohnwagen, dass ich alle meine Klamotten, Essen, Getränke und sonstigen Dinge im Anhänger lassen kann.

Du kannst so manches Camping-Equipment dort verstaut lassen, bis du den Wohnwagen vom Hof fährst. Nur schnell ein paar Wechselklamotten und Proviant einpacken und es geht schon los.

Ohne Wohnwagen wäre das nicht so leicht und schnell umzusetzen:

Wenn man fürs Zelten das Auto mit Gepäck und Camping-Ausrüstung beladen muss, geht dafür in der Regel erheblich mehr Zeit drauf. Auch die Heimkehr ist unbequemer: Das ganze reguläre Camping-Equipment muss schließlich wieder in den Keller oder die Garage, sodass der Wagen wieder genutzt werden kann.

Zeltanhänger sind kostengünstiger

Ein Faltcaravan ist nicht nur praktisch im Umgang, er ist auch noch sehr günstig in der Anschaffung. Einen Klappwohnwagen bekommt man schon für unter 10.000 Euro im Neuzustand. Wohnwagen dagegen sind häufig erheblich teurer beim Neukauf.

Gleiches gilt für die Wohnwagen-Versicherung, denn die ist deutlich höher. Mehr Innenleben, das gleichzeitig höherwertig ist.

Wer gerade über den Kauf eines ersten Caravans nachdenkt und vorher hartgesottener Zelt-Camper war, wird den Übergang mit dem Faltcaravan vielleicht als angenehmer empfinden.

Gleiches gilt für junge Familien, die die ideale Zielgruppe von Zeltklappwohnwagen darstellen. Man kann vielleicht nicht viel Budget für den ersten Camper ausgeben, gleichzeitig hält sich das Risiko in Grenzen, weil man Zelten als große Leidenschaft empfindet.

Faltanhänger verbrauchen weniger Sprit

Durch ihre geringe Höhe ist der Luftwiderstand im Vergleich zum Wohnwagen erheblich niedriger. Insgesamt sind sie weniger massiv in der Bauform.

Das führt in der Folge dazu, dass Zeltanhänger beim Spritsparen helfen. Der Kraftstoffverbrauch von Faltcaravans ist also ein klares Kaufsignal für Sparfüchse und umweltbewusste Caravaner.

Klassische Wohnwagen bieten mehr Stauraum

Wohnwagen haben in der Regel sowohl innen, als auch außen mehr Stauraum. Hinzu kommt, dass das Beladen selbst komfortabler ist: Man muss einen Wohnanhänger nicht erst aufklappen, um ihn zu beladen.

Stattdessen geht man einfach hinein und beginnt sofort mit Be- und Entladung des Camping-Zubehörs.

Faltcaravans fühlen sich eher wie ursprüngliches Camping an

Wenn du ursprüngliches Camping mit Zelt zu schätzen weißt, sind Faltcaravans wie für dich gemacht. Sie fühlen sich viel eher nach „richtigem“ Camping an, als ein Wohnwagen.

Ein Wohnwagen kann sich von der Inneneinrichtung eher wie ein kleines Apartment anfühlen. Das Gefühl wirst du beim Klappwohnwagen nie haben – hier dringen Geräusche ungefiltert herein, die Luft zirkuliert und du fühlst dich eher so wie in der freien Natur.

Wohnwagen bieten mehr Privatsphäre

Wohnwagen Sitzgruppe
Größere Wohnwagen sind nicht nur geräumig. Sie bieten auch mehr Privatsphäre als der Faltcaravan.

Das Gute an herkömmlichen Wohnwagen: Sie bieten dir mehr Privatsphäre. Das fängt schon mit den festen Wänden an, die eine gewisse Schallisolation bieten. In intimen Momenten kann so etwas entscheidend sein, wenn man Zeit mit dem Partner verbringen will.

Andererseits dringen weniger Störgeräusche von außen in den Wohnwagen hinein als beim Faltcaravan, der wie ein Zelt keinerlei Schallisolation hat. Je nach Stellplatz sind direkte Nachbarn nicht weit. Gespräche, die nicht für fremde Ohren gedacht sind, kannst du im Wohnwagen dagegen problemlos in Zimmerlautstärke führen.

Faltcaravans bieten mehr Bewegungsfreiraum

Da nicht viel Innenleben wie Schränke oder Sanitäreinrichtungen stören, ist in vielen Faltcaravans nach dem Ausklappen des Zelts viel Platz und Bewegungsfreiraum vorhanden.

Gleiches gilt übrigens für viele Betten im Faltcaravan – die bieten oft die breiteren Liegeflächen verglichen mit denen im klassischen Wohnwagen.

Zeltwohnwagen haben keinen Sanitärbereich

Wer nicht gern auf die sanitären Einrichtungen angewiesen ist, fährt mit einem Wohnwagen generell besser. Im Klappwohnwagen ist keine Sanitäranlage vorgesehen, man muss sich also mit den Duschen und WC-Bereichen auf dem Campingplatz anfreunden. Wer gern seine Ruhe beim Anziehen nach dem Duschen hat und die eigenen vier Wände dafür benötigt, sollte sich für den Wohnwagen entscheiden.

Falter sind einfacher zu sichern, ziehen und zu bewegen

Wenn der Faltcaravan einmal zusammengeklappt ist, bietet er eine gute Sicht im Rückspiegel. Das gilt sowohl während der Fahrt, als auch für das Rangieren mit dem Gespann.

Durch die verminderte Höhe kannst du problemlos Gefahren früh erkennen.

Auch das manuelle Bewegen und Einparken auf der Parzelle ist mit solch einem Leichtgewicht schnell und ohne viele Helfer zu bewerkstelligen.

Den Nachteil der schlechten Sicht nach hinten können Wohnwagen-Eigentümer jedoch durch den Kauf einer guten Rückfahrkamera vermindern.

Faltcaravans benötigen eine gewisse Zeit zum Aufbauen

Der große Vorteil eines Wohnwagens: Wenn du endgültig angekommen bist, kann es mit dem Urlaub sofort losgehen.

Bei einem Faltcaravan kommt je nach Modell eine gewisse Aufbauzeit auf dich zu, sobald du den Stellplatz erreichst.

Bei vielen Modellen sind die Aufbauzeiten moderat und sind in 30 Minuten zu bewerkstelligen. Fehlt dem ambitionierten Camper jedoch die Erfahrung für den Aufbau oder wird der Klappwohnwagen nur selten aus der Garage bewegt, dauert es deutlich länger.

Haustiere sind je nach Campingplatz besser im Wohnwagen aufgehoben

Je nach Campingplatz kann es vorkommen, dass Zeltklappwohnwagen für Camper mit Heimtieren problematisch sind.

So kann sich auch mal ein Besitzer querstellen, aus Angst der Hund könne einfacher ausbüchsen oder im Faltcaravan den ganzen Tag bellen und andere Gäste eher stören als im Wohnwagen.

Wenn du mit dem Hund und Klappwohnwagen reist, informiere dich vorher über die Hundefreundlichkeit vor Ort und wie es in diesem Zusammenhang um die Erlaubnis von Faltcaravans bestellt ist.

Gerade im Sommer kann es wegen der guten Durchlüftung im Zeltklappwohnwagen für Tiere deutlich angenehmer sein, je nachdem wie es um die Kühlung im Wohnwagen bestellt ist. Insofern kann ein Klappwohnwagen für Tierbesitzer, die häufig im Sommer verreisen, interessanter sein.

Wohnanhänger geben ein Gefühl von Sicherheit

Besonders wenn du mit unerfahrenen Campern Urlaub machst, ist ein (Miet-) Wohnwagen vielleicht die bessere Wahl. Gleiches gilt für Mitreisende, die sich noch gar nicht sicher sind, ob Camping die richtige Art von Urlaub darstellt.

Im Wohnwagen helfen daher die festen Wände, die sanitäre Einrichtung oder das Mobiliar, das an Zuhause erinnert, erste Unsicherheiten aus dem Weg zu räumen.

Zeltwohnwagen sind im Sommer luftig

Gerade über die Sommermonate kann der Faltcaravan seine Stärken richtig ausspielen. Bei hohen Temperaturen sind Zeltanhänger angenehm luftig, ganz im Gegensatz zum Wohnwagen. Im Wohnwagen wird es bei Hitze schnell stickig oder sogar gefährlich heiß. Ohne ein gutes Konzept zur Kühlung des Wohnwagens ist man mit einem Zeltwohnwagen im Sommer deutlich besser dran.

Wohnwagen bieten eine Heizung und können im Winter genutzt werden

Die Heizung fehlt bei Klappwohnwagen, denn die sind vom Konzept her erst gar nicht vorgesehen. Wenn es im Winter kalt wird und du gehörst zu denen, die gern zur kalten Jahreszeit mit dem Caravan losziehen, ist ein Faltcaravan die falsche Investition.

Ein Wohnwagen bietet dir im besten Fall eine solide Isolation und ein Heizsystem, das dich und die Familie warmhält.

Zeltwohnwagen bieten weniger Komfort

Insgesamt haben Wohnwagen die Nase vorn, wenn es um Komfort geht. Wenn wir mal ehrlich sind, ist so ein Zelturlaub meist nicht besonders komfortabel. Sanitäre Anlagen und deren Qualität sind manchmal Glückssache, je nachdem wo man Zelturlaub macht.

Hinzu kommen fehlende Schränke gegenüber Wohnwagen-Campern oder das sonstige Fehlen von Mobiliar.

Wenn die Witterung plötzlich umschlägt, wird es im Klappwohnwagen schnell ungemütlich.

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Thorsten Gründges

Thorsten Gründges

Mehr als 20 Jahre Camping-Begeisterung und kein Ende in Sicht! Was ich liebe: Einfach mit dem Wohnmobil losfahren und neue, wunderschöne Orte erkunden. Es ist vor allem das Gesamtpaket, für das ich Feuer und Flamme bin: Vorfreude, Abwechslung, pure Entspannung und (meistens) sympathische Mitcamper. Mehr als Urlaub eben - fast schon meine Religion!