Welche Zelttypen gibt es? Das beste Zelt für jeden Zweck

Mehrere Zelttypen Auf Einem Campingplatz

Wenn du am Wochenende einen Camping-Ausflug machst oder ein Festival besuchst, ist die wichtigste Ausrüstung natürlich: Das Zelt.

Egal ob du mit leichtem Gepäck auf eine Trekking-Tour gehst, mit deinen Freunden und der Familie eine Woche Urlaub auf dem Campingplatz planst oder im Winter bei Schnee & Sturm zeltest – es gibt ein Zelt, das genau dafür gemacht ist.

Hier erfährst du, welche Zelttypen es gibt und welcher Typ optimal für deinen nächsten Campingurlaub geeignet ist. Wir schauen uns alle verbreiteten Zelttypen an und geben eine Übersicht über ihre Vorteile und Nachteile

Inhaltsverzeichnis

Übersicht: Zelttypen und ihre Eigenschaften

Jeder Zelttyp hat Stärken und Schwächen. Wir beginnen mit einer kurzen Zusammenfassung der Eigenschaften jedes Typs.

Wurfzelt

Wurfzelte lassen sich unglaublich schnell aufbauen: Du nimmst sie aus der Transporttasche, wirfst sie in die Luft, und wenn das Zelt auf dem Boden landet, ist es bereits fertig aufgebaut! Das macht Wurfzelte perfekt für Festivals und Camping-Einsteiger.

Möglich macht das ein einfacher Trick: Das flexible Gestänge ist ringförmig und fest mit der Zeltplane verbunden. Das Zelt wird beim Abbau mit etwas Kraft zusammengewunden, bis es wie eine runde, flache Scheibe aussieht. Lässt man die Scheibe los, richtet die Federkraft der Fieberglas-Stangen das Zelt von selbst wieder auf.

Aktuell (2023) gibt es Wurfzelte praktisch nur in kleinen Größen für 1-3 Personen.

Wurfzelt-Empfehlung: Das Quechua 2 Seconds II für 2 Personen (aktuellen Preis bei Amazon prüfen) ist leicht – es wiegt nur 2.9 Kilogramm. Dank rundum vernähter Bodenplane und Innenzelt macht es auch bei Regen & Kälte eine gute Figur. Wichtig für Einsteiger: Das Zelt hat eine Abbauhilfe, die das etwas fummelige Zusammenlegen des Wurfzelts erleichtert.

Vorteile

Nachteile

Kuppelzelt (Iglu)

Das Kuppelzelt ist ein kleines, kuppelförmiges Zelt. Es ist die eierlegende Wollmilchsau unter den Zelttypen: Du kannst es in 15 Minuten aufbauen, es steht einigermaßen stabil bei Wind, bietet mehr Platz als das Wurfzelt und es gibt eine riesige Auswahl an Modellen in allen Preisklassen.

Es ist in keiner wichtigen Eigenschaft (Aufbau, Stabilität, Raumangebot, Gewicht) herausragend, hat dafür aber auch keine großen Schwächen. Deshalb eignet es sich für Wanderungen, kleine Gruppen, Schlechtwetter und Festivals, es ist zu Recht der am häufigsten anzutreffende Zelttyp.

Das Kuppelzelt besteht aus zwei Gestängebögen, die sich in der Zeltspitze kreuzen. Üblicherweise wird das Innenzelt an der Unterseite der Bögen eingehängt. Das Außenzelt wird dann anschließend einfach darüber gezogen.

Die meisten Kuppelzelte haben eine Apsis, in der du dein Gepäck verstauen kannst und bieten Platz für 2 – 5 Personen. Hier findest du unsere besten Kuppelzelte für drei Personen.

Kuppelzelt-Empfehlung: Das Coleman Festival Blackout 4 (aktuellen Preis prüfen) hat Platz für 4 Personen, eine nachtschwarze Schlafkabine, die für ein angenehmes Aufwachen im Sommer sorgt und viel Stauraum für dein Gepäck in der Apsis. Das macht es auch für einen längeren Aufenthalt auf dem Zeltplatz geeignet.

Vorteile

Nachteile

Tunnelzelt

Es gibt einen Grund, warum Tunnelzelte so beliebt sind: Das Tunnelzelt ist ein wahres Raumwunder. Die Tunnelform erlaubt eine perfekte Raumnutzung.

Deshalb kann ich (1,90 Meter, 100 Kilogramm) in größeren Tunnelzelten bequem aufrecht stehen. Das ist zum Beispiel beim Umziehen praktisch. Kleine Modelle sind sehr leicht, weil sie mit wenig Material viel Raum erzeugen. Das macht sie für Trekking-Fans interessant.

Mehrere parallele Gestängebögen geben diesem Zelttyp die Form eines Tunnels. Die Schlafkabine liegt im hinteren Teil des Tunnels. Vorne hat das Zelt eine große Apsis. Bei größeren Modellen kann die Apsis eine komplette Sitzgruppe aufnehmen. Praktisch: Oft ist die Frontwand des Tunnels herausnehmbar und die Seitenwände lassen sich öffnen –  aus der Apsis wird so ein Pavillon!

Es gibt Tunnelzelte, die klein genug für 1 Person und groß genug für 8 Personen sind. Hier findest du eine Liste der für uns besten Tunnelzelte.

Empfehlung: Das Coleman Vail 4 für 4 Personen verfügt über einen großen Vorraum mit Platz für einen Campingtisch und 4 Stühle, damit du tagsüber entspannen kannst, wenn das Wetter nicht so toll ist. Zwei Türen und mehrere Luftklappen sorgen für eine hervorragende Belüftung an heißen Tagen.

Vorteile

Nachteile

Lesetipp: In unserem Ratgeber Das Tunnelzelt - Merkmale, Vorteile & Nachteile beantworten wir alle wichtigen Fragen zu diesem interessanten Zelttyp.

Geodät

Robust, robuster, Geodät – Das Geodät-Zelt ist eine unverwüstliche Festung. Es schützt besser vor Wind, Regen & Schnee als jeder andere Zelttyp. Das macht das Geodät zum zuverlässigen Begleiter für Expeditionen und windige Gegenden wie Berge und Küsten.

Das Geodät ist ein halbkugelförmiges Zelt mit drei (oder mehr) sich kreuzenden Gestängebögen. Es hat also mehr Stangen als das Kuppelzelt – genau das macht es so stabil. Allerdings auch relativ schwer. Die Gestängebögen verleihen dem Zelt seinen Namen: Sie bilden auf der Zeltoberfläche geodätische Linien.

Um die Stabilität vor Wind weiter zu erhöhen haben Geodäte einen niedrigen Querschnitt. Sie bieten Platz für 1 – 4 Personen.

Geodät-Empfehlung: Das Fighter 3 Extrem von Husky (aktuellen Preis prüfen) ist nicht das leichteste Zelt, aber durch seine Konstruktion und hochwertigen Materialien wie dem Gestänge aus Duralaluminium außerordentlich robust. Es hält extrem starke Winde aus und lässt sich innerhalb weniger Minuten aufbauen.

Vorteile

Nachteile

Aufblasbares Zelt (Luftzelt)

Statt Zeltstangen hat das aufblasbare Zelt mit Luft gefüllte Schläuche. Sie werden einfach mit einer Handpumpe oder einer elektrischen Pumpe aufgeblasen. Weil die Schläuche mit der Zeltplane verbunden sind, richtet sich das Luftzelt dabei von selbst auf – und steht in wenigen Minuten!

Die meisten aufblasbaren Zelte haben Tunnelform. Sie sind überraschend windstabil – die Luftschläuche wiegen sich im Wind, brechen aber nicht wie Zeltstangen. Allerdings sind Luftzelte aufgrund der robust ummantelten Schläuche auch überraschend schwer. Sie wiegen deutlich mehr als vergleichbare Zelte mit Stangen.

Aufblasbare Zelte gibt es für 2 – 8 Personen. Die meisten Modelle sind groß und bieten viel Platz im Inneren. Der komfortable Aufbau und die meist gehobene Ausstattung wie eine wärmeabweisende Beschichtung und verdunkelte Schlafkabinen machen sie zum perfekten Glamping-Zelt für Zeltplätze.

Luftzelt-Empfehlung: Outwell und Kampa sind erfahrene Zelthersteller und Experten der Luftzelt-Technik. Das Hayling 6 Air Luftzelt für 6 Personen bietet mit seiner großen Apsis genug Raum für ein komfortables Wochenende mit Freunden & Familie und ist dank riesiger Fenstern & Türen ausgesprochen hell.

Vorteile

Nachteile

Pyramidenzelt (Tipi)

Das Pyramidenzelt ist ein hohes Zelt in Form einer Pyramide. Es ist sehr einfach konstruiert: Eine Zeltplane wird über eine einzige zentrale Zeltstange gelegt und an den Ecken abgespannt. Das macht das Pyramidenzelt sehr leicht, es ist ein gutes Trekking-Zelt.

Pyramidenzelte sind meist einwandig. Das führt schnell zu Problemen durch Kondenwasser. Die Form des Zelts erlaubt allerdings eine sehr gute Belüftung: Warme, feuchte Luft steigt auf und kann das Zelt durch die Öffnung in der Zeltspitze verlassen. 

Besser ausgestattete Pyramidenzelte bringen eine angenähte Bodenplane und ein Moskitonetz für den Eingang mit. Einige Modelle wie das DD Hamocks Pyramidenzelt (Preis bei Amazon prüfen) bieten sogar ein optionales Innenzelt – das ist allerdings eine Ausnahme.

Auf dem Markt sind zahlreiche Modelle für 2 – 8 Personen erhältlich. In großen Pyramidenzelten kannst du in der Zeltmitte bequem stehen. 

Traditionell konstruierte Tipis mit außenliegenden Zeltstangen haben einen ganz besonderen Vorteil: Die große Zelthöhe erlaubt offene Feuer in der Zeltmitte – eine praktische Möglichkeit, das Zelt im Winter zu heizen.

Tipi-Empfehlung: Das KingCamp ANIZO 320 für zwei Personen ist absolut wetterfest. Es kommt komplett mit einem robusten Aluminiumgestänge und einer Schornsteinöffnung. So kann man das Zelt mit einem Holzofen in kühlen Nächten schön warm halten. Das perfekte Winterzelt!

Vorteile

Nachteile

Multiraum-Zelt

Das Multiraum-Zelt besteht aus mehreren Schlafkabinen, die in einen zentralen Wohnbereich münden. Es hat also wie ein „echtes Haus“ mehrere Räume. Die Schlafkabinen haben eigene Türen.

Dieses Design ist ideal für Familien und Gruppen. Jeder hat in seinem privaten Abteil etwas Privatsphäre, abends können alle im Wohnbereich gemeinsam entspannen. Mit seinen steilen Wänden erlaubt der Wohnbereich das Aufstellen von Camping-Möbeln.

Multiraum-Zelte sind groß und schwer. Sie eignen sich daher am besten für das Camping mit dem Auto. Um Gewicht und Preis zu verringern, legen einige Hersteller dünne Fieberglasstangen bei. Diese neigen dann aufgrund der Zeltgröße bei Wind schnell zum Brechen. Besser: Robustes Fieberglas ab 10 mm, Stahl- oder Aluminiumstangen!

Es gibt Multiraum-Zelte für 4 – 12 Personen. Kleine Familien mit 4 Mitgliedern entscheiden sich oft für große 8-Personen-Zelte – mehr Platz bedeutet mehr Komfort.

Multiraum-Empfehlung: Das kompakte Coleman Spruce Falls für 4 Personen hat zwei separate Schlafkabinen und einen zwei Meter hohen, zentralen Wohnbereich. Die beiden Schlafkabinen bieten nicht nur viel Privatsphäre durch ihre räumliche Trennung, sie sind auch abgedunkelt. Perfekt, um morgens in Ruhe auszuschlafen.

Vorteile

Nachteile

Rucksack-Zelt

Diese Zelte haben nicht etwa die Form eines Rucksacks – sie wurden dafür gemacht, auf Wanderungen mehrere Tage lang im Rucksack getragen zu werden.

Das ideale Rucksack-Zelt ist deshalb leicht, stabil, wetterfest, schnell auf- und abbaubar und bietet genug Platz zum Schlafen und um das Gepäck zu verstauen.

Rucksackzelte sind freistehend. Du kannst sie deshalb schnell und an fast jedem Ort aufbauen, weil sie nicht viel Platz brauchen. Innen drin ist es jedoch eng – diese kleinen Zelte bieten Platz für 1 – 3 Personen, aufrechtes Sitzen ist in den meisten Modellen schwierig. Dafür ist das Zelt tagsüber leicht zu tragen. Gute Modelle wiegen weniger als 1000 Gramm pro Person.

Rucksackzelt-Empfehlung: Das Wechsel Aurora für eine Person (Preis bei Amazon prüfen) hat Stangen aus robustem Aluminium 7001 und besteht aus Ripstop-Polyester mit 5.000 mm Wassersäule. Mit 2,5 kg Gewicht gehört es nicht zu den leichtesten Trekkingzelten. Dafür ist es sehr wetterfest und auch für den gemäßigten Wintereinsatz geeignet.

Vorteile

Nachteile

Tarp

Die einfachste und leichteste Zeltkonstruktion ist das Tarp. Es ist eine Zeltplane mit Schlaufen, um daran Abspannseile zu befestigen. Das Tarp wird zwischen 2 Bäumen oder einem Baum und dem Boden abgespannt. Alternativ kannst du auch einen Trekking-Stock oder Ast als Zeltstange nehmen. Anschließend müssen nur noch die Ecken der Tarp-Plane am Boden befestigt werden.

Je nach Ort, Wetter und gewünschter Größe gibt es zahlreiche Möglichkeiten, das Tarp aufzubauen:

So erhältst du innerhalb von wenigen Minuten ein Dach für die Nacht. Aber auch nicht mehr: Ein Tarp ist ringsherum offen und bietet keinen Schutz vor Insekten und wechselnden Winden.

Wegen seines geringen Gewichts und dem schnellen Aufbau ist das Tarp perfekt für Trekking und Menschen, die beim Campen so viel Natur wie möglich erleben wollen.

Tarp-Empfehlung: Viel leichter geht es nicht – das Helikon-Tex Super Tarp ist 3,0 x 3,0 Meter groß und wiegt leichte 872 Gramm – hält dafür aber auch nur Regen und Sonne ab. Es ist absolut wasserdicht und hat insgesamt 19 sinnvoll platzierte Schlaufen für die Verspannung.

Vorteile

Nachteile

Abschließende Gedanken

Wir haben mehrere Zelte. Ein großes 6-Personen-Tunnelzelt, mit dem wir auf dem Campingplatz mit Freunden und Familie zelten. Der Aufbau dauert etwas länger, dafür ist die große Apsis bei regnerischem Wetter Gold wert. 

Sind wir nur zu zweit unterwegs, begleitet uns unser treues, altes Berger 4-Personen-Kuppelzelt. Es hat für 2 Personen + Gepäck eine gute Größe und eine deutlich kleinere Standfläche als das große Tunnelzelt. Das macht es auf dem Zeltplatz leichter, ein schönes Plätzchen zu finden.

Wenn du ein Zelt kaufst, überlege dir vorher wie groß es sein muss, wie schwer es sein darf, ob du es allein aufbauen willst, wie viel Geld du dafür ausgeben möchtest und auch, aus welchem Material das Zelt sein soll. Jedes Material hat Vor- und Nachteile für dich – das haben wir uns in einem eigenen Beitrag für dich angeschaut.

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Fabian Mintzer

Fabian Mintzer

Beim ersten Camping hatte ich nur eine Wolldecke und einen aufblasbaren Sitzsack, auf dem ich auch geschlafen habe. Heute freue ich mich jedoch sehr über ein regendichtes Zelt und einen warmen Schlafsack! Ich habe ein Herz für gute Zelte, Natur, gute Musik, spannende Filme und Spiele, nerdige Technik-Gadgets und ich bastle gerne DIY-Ausrüstung für den nächsten Camping-Trip.