Der beste Zeltstoff: Polyester, Nylon oder Baumwolle?

Ein Tipi aus Baumwolle

Zelte werden aus verschiedenen Materialien gefertigt, von Polyester bis zur guten, alten Baumwolle. Der Zeltstoff bestimmt, wie schwer, reißfest und wasserdicht das Zelt ist. Einige Stoffe sind viel teurer als andere. Sind sie den Aufpreis wert?

Inhaltsverzeichnis

Polyester

Polyester (PES) wird aus einem Kunststoff-Granulat erzeugt, das man schmilzt und dann zu Fasern spinnt. Polyesterfasern sind 3-fach feiner als Seide.

Zeltstoff aus Polyester

Die meisten Familien- und Campingzelte, Sonnensegel und Tarps sind aus Polyester. Und das aus gutem Grund, Polyester ist die „eierlegende Wollmilchsau“ unter den Zeltmaterialien.

Die Synthetik-Faser Polyester ist leicht, robust und einfach zu verarbeiten. Deshalb sind Zelte aus diesem Material oft zu einem sehr attraktiven Preis erhältlich.

Polyester hat eine hohe Reiß- und Scheuerfestigkeit. Das ist wichtig, wenn der Wind am Zelt zerrt: Das Zeltmaterial reißt auch bei starken Böen nicht ein. Dank seiner hohen Scheuerfestigkeit widersteht der Zeltboden für lange Zeit Staub und feinem Sand.

Weil Polyester wenig Nässe aufnimmt, trocknet das Zelt nach einem Regenguss schnell. Beim Abbauen und Verpacken sollte dein Zelt immer möglichst trocken sein, damit das Material nicht durch Dauer-Feuchte und Schimmel angegriffen wird.

Die hohe Reißfestigkeit hat einen weiteren Vorteil: Man kann für das Zelt einen dünnen Zeltstoff verwenden. Ein Polyester-Zelt ist zwar immer noch etwas schwerer als ein Zelt aus Nylon, aber deutlich leichter als ein Zelt aus Baumwolle. Das Packmaß von Polyster-Zelten ist klein, sie finden leicht einen Platz in deinem Rucksack.

Der dünne Stoff isoliert allerdings auch kaum gegen die Hitze der Sonne und gegen Kälte. Das können dickere Stoffe wie Baumwoll-Gewebe besser.

Polyester ist recht starr und wenig dehnbar. Die Folge: Das Zelt sieht in den ersten Stunden nach dem Auspacken etwas zerknittert aus. Das gibt sich mit der Zeit. Bei Wind raschelt Polyester-Zeltstoff vergleichsweise stark. Das kann, wenn du schlafen möchtest, etwas laut sein.

Außerdem dehnt sich Polyester nicht bei Nässe. Das ist jedoch gut: Das Zeltmaterial wird bei Regen nicht schlaff, das Außenzelt hängt nicht durch. Du musst das Zelt bei Regen also nicht nachspannen.

Klebstoffe halten auf Polyester sicher. Darum kann der Hersteller die Zeltnähte mit einem einfachen Verfahren abdichten. Damit kein Wasser durch die Nähte ins Zeltinnere dringt, klebt er bei der Produktion einfach Nahtbänder auf die Nähte. Das ist effektiv und kostengünstig. Ein weiterer Vorteil: Du kannst ein Loch oder einen Riss im Zeltstoff ganz einfach mit Reparaturflicken oder Reparaturkleber reparieren.

Um den Polyester-Zeltstoff wasserdicht zu machen, wird er mit einer Beschichtung versehen. Diese Beschichtung besteht fast immer aus Polyurethan (PU).

Polyurethan ist ein leichter und flexibler Kunststoff. Er isoliert gut und bleibt auch bei Kälte flexibel – wichtige Eigenschaften für einen Zeltstoff. 

Außerdem lässt sich Polyurethan schnell verarbeiten und ist preiswert. Deshalb haben praktisch alle Budget-Zelte eine Wasserschutz-Beschichtung aus PU.

Dank der Polyurethan-Beschichtung ist das Zeltmaterial absolut wasserdicht. Hohe Wassersäulen von 5.000 mm und mehr sind keine Seltenheit. 

PU-beschichtetes Polyester ist nicht atmungsaktiv. Um die Bildung von Kondenswasser zu vermeiden, sollte das Zelt über Belüftungsklappen verfügen.

Hochwertige Zeltstoffe werden mehrfach, aber dafür mit besonders dünnen Schichten PU versiegelt. Das macht die Beschichtung besonders gleichmäßig und stabil.

Weil Polyurethan empfindlich auf Wärme und UV-Strahlung reagiert, ist meistens nur die Innenseite des Zeltmaterials beschichtet. Die Außenseite des Zeltes wird durch die Imprägnierung geschützt.

Zeltstoff aus Polyester ist sehr pflegeleicht. Anders als Baumwolle verrottet Polyester bei Feuchtigkeit nicht und ist Schimmel-resistent. Es ist also nicht so schlimm, wenn du das Zelt mal im feuchten Zustand einpackst.

Dennoch solltest du das Zelt spätestens nach einigen Tagen noch einmal zum Trocknen auspacken. Sonst können sich hässliche Stockflecken auf dem Zeltmaterial bilden. 

Außerdem ist die Polyurethan-Beschichtung der Zelte anfällig für Hydrolyse. Bei der Hydrolyse dringt Wasser in die Beschichtung ein. Die Schutzschicht löst sich langsam auf und blättert schließlich ab. Das geschieht erst nach einigen Monaten, je feuchter und wärmer es ist, desto schneller schreitet die Hydrolyse voran.

Falls das Zelttuch aus Polyester verschmutzt ist, kannst du es oft mit warmem Wasser und einem Tuch reinigen. Bei hartnäckigen Verschmutzungen darfst du mit etwas Spülmittel oder einem für beschichtete Gewebe geeigneten Zeltreiniger unterstützen. Starke Reinigungsmittel, harte Bürsten und die Waschmaschine sind jedoch tabu! 

Es ist sinnvoll, die Außenseite des Zeltstoffs etwa alle 2 Jahre (oder nach einer Reinigung mit Reinigungsmitteln) mit unserer Anleitung neu zu imprägnieren. So verhinderst du, dass Schmutz in den Stoff eindringt und erhöhst die Lebensdauer deines geliebten Zeltes.

Zeltstoff aus Polyester hat eine begrenzte Lebensdauer. Häufige Ursachen dafür sind Abrieb durch Sand, aggressive Verschmutzungen mit Vogelkot oder Sonnencreme, Hydrolyse und vor allem UV-Strahlung.

Wenn das Zelt in der Sonne steht, altert das Zeltmaterial durch UV-Strahlung. Das erste Anzeichen: Die Farben werden blass. Das ist ein rein optisches Problem und beeinträchtigt die Funktionalität nicht.

Irgendwann wird die Polyurethan-Beschichtung spröde und brüchig. Dann kann durch kleine Risse Wasser in das Zelt einsickern. 

Schließlich fühlt sich das Zeltmaterial an wie Papier und reißt sehr leicht. Das passiert meistens bei einer kräftigen Windböe oder beim Schließen eines Reißverschlusses. Spätestens hier ist dann die Zeit für ein neues Zelt gekommen.

Leichter Polyester-Stoff für normale Zelte hat eine Lebensdauer von etwa 80 bis 200 Tagen. 

Mittelschweres Zeltmaterial aus Polyester für Expeditionszelte und Pavillons hält etwa 150 bis 300 Tage lang durch.

Schwerer Polyester-Stoff für Markisen und Vorzelte kann 500 – 1500 Tage lang halten. 

Es zählen nur die Tage, an denen der Zeltstoff Sonne & Wetter ausgesetzt ist. Ein Zelt, das trocken und lichtgeschützt lagert, hält sehr viel länger durch. 

Tipp: Wenn du den Zeltstoff regelmäßig imprägnierst, kannst du seine Lebensdauer erhöhen.

Vorteile

Nachteile

Wegen ihres günstigen Preises und der einfachen Pflege eignen sich Zelte aus Polyester ideal für Gelegenheits-Camper, die ihr Zelt nur an einigen Tagen im Jahr aufbauen und wenig Aufwand haben möchten.

Nylon

Nylon ist ein Polyamid (PA), das synthetisch aus Luft, Wasser und Kohlenstoff erzeugt wird. Nylongewebe sind extrem leicht, aber dennoch stabil.

Ultraleicht-Zelt mit Zeltstoff aus Nylon

Deshalb werden hochwertige Trekking- und Expeditionszelte häufig aus Nylon gebaut.

Wenn wir uns für einen Zeltstoff entscheiden können, greifen wir am liebsten zu Nylon. Nylon ist elastischer, stabiler, leichter und haltbarer als PU-beschichtetes Polyester

Das Zeltmaterial kommt hervorragend mit Nässe zurecht: Nylon verrottet nicht und schimmelt nicht

Weil Zelte aus Nylon noch leichter als Polyester-Zelte sind und ein noch kleineres Packmaß haben, werden praktisch alle hochwertigen Trekking-Zelte aus Nylon gefertigt.

Bei starkem Wind kann sich Nylon besser als Polyester dehnen. Darum überstehen Nylon-Zelte einen Sturm besonders gut. 

Leider dehnt sich Nylon auch bei Feuchtigkeit. Darum müssen Zelte nach einem Regenguss gelegentlich nachgespannt werden, damit der Zeltstoff nicht durchhängt.

Im Ripstop-Verfahren gefertigter Nylon-Zeltstoff ist extrem reißfest. Meistens trägt der Hersteller auf das Zeltmaterial zusätzlich eine Beschichtung aus Silikon auf. Das Tuch ist dann absolut wasserdicht.

Nylon-Zeltstoff wird oft mit Silikon beschichtet. Dank Silikon ist das Material absolut wasserdicht, sehr elastisch und gut vor UV-Strahlung geschützt. Besonders der gute UV-Schutz ist ein wichtiger Vorteil im Vergleich zu PU-beschichtetem Polyester.

Silikon-beschichtetes Nylon ist sehr glatt. Das ist im Winter ideal – Schnee gleitet leicht vom Zelt ab. Allerdings ist ein Zeltboden aus Silikon auch recht rutschig. 

Leider ist eine Beschichtung aus Silikon teurer und aufwendiger als eine PU-Beschichtung. 

Und weil Silikon so glatt ist, lassen sich die Zeltnähte nicht mit Nahtband verkleben. Jede Naht muss mit einem silikonbasierten Nahtdichter (z.B. Vaude SIL-TEC) abgedichtet werden.

Weil mit Silikon beschichtetes Nylon so leicht und stabil ist, findest du dieses Zeltmaterial bei sehr vielen hochwertigen Trekkingzelten. Ein Beispiel dafür ist das Naturehike Cloud-Up 2.

Zeltstoff aus Nylon ist sogar noch etwas pflegeleichter als das pflegeleichte Zeltmaterial aus Polyester. Mit Silikon beschichtetes Nylon verrottet bei Nässe nicht und ist sehr resistent gegen Schimmel

Anders als Polyurethan ist die Silikon-Beschichtung resistent gegen Hydrolyse. Falls du dein Nylon-Zelt feucht eingepackt hast, solltest du es dennoch spätestens nach ein paar Tagen wieder zum Trocknen auspacken, um schlechte Gerüche zu vermeiden.

Das glatte Zelttuch aus Nylon weist Dreck sehr gut ab. Die meisten Verschmutzungen kannst du leicht mit warmem Wasser und einem Tuch reinigen. Bei hartnäckigen Flecken darfst du mit etwas Spülmittel oder einem für beschichtete Gewebe geeigneten Zeltreiniger unterstützen. Starke Reinigungsmittel, harte Bürsten und die Waschmaschine sind jedoch tabu! 

Damit du lange Freude an deinem Zelt hast, solltest du es etwa alle 2 Jahre mit unserer Anleitung neu imprägnieren.

Weil Nylon dehnbarer und oft auch reißfester als Polyester ist, verzeiht der Zeltstoff viele Fehler beim Zelt abspannen.

Die Lebensdauer von Nylon-Zeltmaterial hängt davon ab, wie du das Zelt benutzt. Grundsätzlich gilt das Gleiche wie bei Zeltstoff aus Polyester: Abrieb durch Sand, Verschmutzung durch Vogelkot oder Sonnencreme und UV-Strahlung reduzieren die Lebensdauer deines Zeltes.

Silikonbeschichtetes Nylon hält unserer Erfahrung nach länger als Polyester durch. Die Silikon-Beschichtung schützt das Zelt vor UV-Strahlung und ist auch nicht durch Hydrolyse gefährdet.

Toll: Du kannst die Silikon-Beschichtung jederzeit selbst mit einem Imprägniermittel auf Silikonbasis erneuern! Es ist sogar möglich, kleine Beschädigungen im Zeltstoff mit dem Silikon wieder zu versiegeln. Bei guter Pflege kannst du viele Jahre Freude an deinem Zelt haben.

Leichter Nylon-Zeltstoff mit einer einseitigen Beschichtung hat eine Lebensdauer von etwa 100 bis 300 Tagen.

Beidseitig mit Silikon beschichtetes Nylon, wie es bei sehr hochwertigen Zelten verarbeitet wird, hat eine Lebensdauer von etwa 150 bis 500 Tagen.

Es zählen nur die Tage, an denen der Zeltstoff Sonne & Wetter ausgesetzt ist. Ein Zelt, das trocken und lichtgeschützt lagert, hält sehr viel länger durch.

Vorteile

Nachteile

Sein geringes Gewicht und seine Stabilität machen Zeltmaterial aus Nylon zur ersten Wahl für hochwertige Trekking-Zelte.

Um die Dehnung bei Nässe und die Reißfestigkeit zu verbessern, näht man in Zeltstoffe aus Nylon häufig ein Gittermuster aus extra-starken Fäden ein (Ripstop-Verfahren).

Ripstop-Nylon

In diesen Zeltstoff wird ein Gitternetz aus besonders starken Fäden eingewebt (Ripstop-Technik). Das erhöht die Reißfestigkeit von Nylon und verringert die Dehnung durch Nässe.

Nahaufnahme eines roten Zeltmaterials aus Ripstop-Nylon

Genau wie Nylon-Strumpfhosen neigt der extrem dünne Zeltstoff auf Nylon zu „Laufmaschen“, wenn man ein kleines Loch hineinmacht. Die dickeren Ripstop-Fäden verhindern, dass sich ein Riss ausbreiten kann. 

Weil der größte Teil des Zeltmaterials immer noch sehr dünn ist, hat das stabile Ripstop-Nylon ein angenehm geringes Gewicht und Packmaß.

Vorteile

Nachteile

Die Ripstop-Technik verbessert die Eigenschaften von Nylon stark. Deshalb ist, abgesehen von einigen wenigen Billigheimern, praktisches jedes Nylon-Zelt aus Ripstop-Nylon gefertigt.

Baumwolle

Baumwolle ist eine Naturfaser, die aus den Samenhaaren der Baumwollpflanze gewonnen wird. Baumwolle ist atmungsaktiv. Das macht bei Hitze das Klima im Zelt angenehm.

Zelte aus Baumwolle

Weil Baumwolle schwer ist, wird das Material hauptsächlich bei Zelten eingesetzt, die längere Zeit an einem Platz stehen. Also z.B. für Familienzelte, Wohnwagen-Vorzelte und Pavillons.

Die Naturfaser Baumwolle hat einen großen Vorteil gegenüber Zeltstoffen aus Synthetikfasern: Baumwoll-Zeltstoff ist atmungsaktiv. Deshalb ist bei Hitze das Klima im Zelt angenehm frisch.

Aber auch bei kaltem Wetter ist es im Baumwollzelt angenehm. Weil der Baumwollstoff vergleichsweise dick ist, isoliert er gut. Im Zelt ist es spürbar wärmer als in Leichtgewicht-Zelten aus Kunstfaser. 

Bei feuchtem Wetter bildet sich an der Innenseite des Zeltmaterials kein Kondenswasser. Deshalb haben Baumwollzelte kein Innenzelt – sie brauchen es einfach nicht.

Als Naturfaser hat Baumwolle einen ausgezeichneten Schutz vor UV-Strahlung. Der Zeltstoff bleicht zwar mit der Zeit aus. Anders als Kunstfasern wird er jedoch nicht spröde und brüchig. Deshalb haben Baumwollzelte eine besonders lange Lebensdauer.

Das hohe Gewicht und die Empfindlichkeit gegen Nässe gehören zu den Nachteilen der Baumwolle. Baumwollzelte sind deutlich schwerer als Zelte aus Kunstfaser und haben ein größeres Packmaß. 

Leichter Baumwoll-Zeltstoff für kleine Zelte wiegt 120 – 200 g/m² (Gramm pro Quadratmeter). 

Mittelschwerer Baumwoll-Zeltstoff für große Zelte wiegt 200 – 260 g/m²

Schweres Zeltmaterial für Gruppenzelte und Vorzelte wiegt 260 – 400 g/m².

Baumwollzelte trocknen nach einem Regenguss vergleichsweise langsam. Wenn du das Zelt im feuchten Zustand verpackt hast, musst du es spätestens nach einigen Tagen zum Trocknen auspacken. Sonst bilden sich Stockflecken und Schimmel im Stoff.

Dein Zelt braucht außerdem regelmäßige Pflege, damit es bei feuchter Witterung lange hält.

Weil das Zeltmaterial so massiv ist, sind Baumwollzelte relativ teurer. Dafür kann dich ein Baumwollzelt sehr lange auf deinen Touren begleiten. Ein letzter Vorteil soll nicht unerwähnt bleiben: Das dicke Baumwolltuch raschelt bei Wind nicht. Das fördert einen erholsamen Schlaf.

Baumwolle braucht keine Beschichtung. Wenn der Baumwoll-Zeltstoff bei Regen nass wird, quellen die Fasern auf und der Stoff dichtet sich so auf natürliche Weise selbst ab. Das Zelt ist dann wasserdicht.

Allerdings kann es passieren, dass bei den ersten Regentropfen eine geringe Menge Wasser als feiner Nebel durch das Zelttuch sprüht, bevor sich der Stoff abgedichtet hat. 

Weil sich das Baumwollgewebe mit Wasser vollsaugt, solltest du auch darauf achten, dass keine wasserempfindlichen Gegenstände die Innenseite des Zeltmaterials berühren.

Damit das Baumwoll-Zelt gegen Schimmel, Stockflecken und UV-Strahlung geschützt ist, wird es imprägniert.

Der Baumwoll-Zeltstoff muss absolut trocken sein, wenn du dein Zelt einpackst. Weil das Zeltmaterial vergleichsweise langsam trocknet, ist das nicht immer möglich. 

Falls du das Zelt beim Einpacken noch feucht war, musst du es spätestens nach ein paar Tagen wieder zum Trocknen auspacken. 

Sonst bilden sich Stockflecken und Schimmel im Zeltmaterial. Die schwarzen Flecken und den muffigen Geruch kannst du nicht mehr entfernen. In schweren Fällen verrottet das Zelttuch und muss ersetzt werden.

Damit das nicht so leicht passiert, imprägniert der Hersteller den Zeltstoff mit einem wasserabweisenden Imprägniermittel. Der Schutz bleibt erhalten, wenn du das Baumwollzelt regelmäßig nach unserer Anleitung neu imprägnierst

Um das Schimmel-Risiko weiter zu minimieren, ist es wichtig, das Zelt sauber zu halten. Entferne Flecken und Verschmutzungen regelmäßig mit einer weichen Bürste und etwas Wasser.

Einige Zelte sind im Auslieferungszustand noch nicht wasserdicht. Sie müssen vor ihrem ersten Einsatz erst einmal „gewässert“ werden. Die Baumwolle quillt dabei auf „merkt“ sich diesen Zustand. Du kannst das bequem zu Hause mit dem Gartenschlauch erledigen.

Baumwolle braucht also mehr Pflege als Zeltmaterial aus Kunstfaser. Dafür kann dich ein gut gepflegtes Baumwollzelt viele Jahre lang begleiten.

Baumwoll-Zeltstoff hat eine höhere Lebensdauer als Kunstfaser-Gewebe. Das hat zwei Gründe: Baumwoll-Zelttuch ist vergleichsweise massiv und resistent gegen UV-Strahlung.

Damit dein Zelt alt werden kann, musst du es gut pflegen. Wenn die Wolle durch Feuchtigkeit verrottet oder schimmelt, ist das Zeltmaterial hinüber. Glücklicherweise kann man Baumwollzelte relativ leicht reparieren.

Weitere Maßnahmen zur Verlängerung der Lebensdauer sind: Baue das Zelt nach Möglichkeit an einem schattigen Plätzchen auf und entferne Verschmutzungen regelmäßig.

Leichter Baumwollstoff (kleine Baumwollzelte) hält etwa 100 – 300 Tage

Mittelschwerer Baumwollstoff (große Baumwollzelte) hat eine Lebensdauer von etwa 150 – 350 Tagen.

Schwerer Baumwollstoff (Gruppenzelte und Vorzelte) kann gut 200 – 500 Tage lang halten.

Es zählen nur die Tage, an denen der Zeltstoff Sonne & Wetter ausgesetzt ist. Ein Zelt, das trocken und lichtgeschützt lagert, hält sehr viel länger durch.

Vorteile

Nachteile

Der schwere Baumwoll-Zeltstoff bietet einen unvergleichlich hohen Komfort bei Hitze & Kälte. Deshalb ist Baumwolle ideal für Zelte, die längere Zeit an einem Ort stehen und für das Camping in warmen Regionen geeignet.

Poly-Baumwolle (Mischgewebe)

Poly-Baumwolle ist eine Mischung aus Baumwolle und Polyester. Der Material-Mix ist leichter und stabiler als Baumwolle.

Ein erleuchtetes Zelt bei Nacht aus dem Zeltstoff Poly-Baumwolle

Das Mischgewebe vereint die Vorteile von Baumwolle und Polyester: Der Zeltstoff trocknet schneller und ist reißfester als Baumwolle. Darüber hinaus ist Poly-Baumwolle atmungsaktiv und hat eine höhere Lebensdauer als Polyester.

Das Mischungsverhältnis der einzelnen Materialien bestimmt die Eigenschaften des Mischgewebes. Häufig besteht Poly-Baumwolle aus etwa 70 % Baumwolle und 30 % Polyester

Vorteile

Nachteile

Poly-Baumwolle wird gerne für große, stabile Zelte eingesetzt, die längere Zeit an einem Platz stehen. Also z.B. für Gruppenzelte, Wohnwagen-Vorzelte und Falt-Caravans.

Welches Zeltmaterial ist für mich das Beste?

Das kommt ganz auf den Einsatzzweck an. Jeder Zeltstoff hat gute und schlechte Eigenschaften. Und du musst entscheiden, welche Eigenschaften dir am wichtigsten sind.

Für Zelte, die längere Zeit am gleichen Fleck stehen oder mit dem Auto zum Einsatzort gebracht werden, empfehlen wir Baumwolle und Poly-Baumwolle. Der Grund: Baumwolle hat gute thermische Eigenschaften und bietet viel Komfort im Zelt. 

Besonders bei heißem und sehr kaltem Wetter macht Baumwolle den Aufenthalt im Zelt spürbar angenehmer. Allerdings ist das Zeltmaterial auch recht schwer. Das ist aber kein Problem, wenn du das Zelt nicht über längere Strecken tragen musst. 

Den Aufbau von großen Familienzelten und Gruppenzelten aus Baumwolle kannst du dir erleichtern, indem du zu einem aufblasbaren Zelt greifst.

Wir empfehlen für Zelte die häufiger auf- und abgebaut oder über längere Strecken getragen werden Nylon. Der Zeltstoff ist viel leichter als Baumwolle, deshalb kannst du auf einem Wochenend-Trip das Zelt auch leichter und schneller aufbauen.

Wenn es zu heiß im Zelt ist, öffne einfach die Ventilation und greife zu einem Zeltmodell mit möglichst viel Mesh-Gewebe. Das sorgt für einen angenehmen Luftzug im Zelt und hält Käfer und Spinnen draußen.

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Fabian Mintzer

Fabian Mintzer

Beim ersten Camping hatte ich nur eine Wolldecke und einen aufblasbaren Sitzsack, auf dem ich auch geschlafen habe. Heute freue ich mich jedoch sehr über ein regendichtes Zelt und einen warmen Schlafsack! Ich habe ein Herz für gute Zelte, Natur, gute Musik, spannende Filme und Spiele, nerdige Technik-Gadgets und ich bastle gerne DIY-Ausrüstung für den nächsten Camping-Trip.