Hunde im Wohnmobil transportieren und sichern: So gelingt es

Hund im Camper

Hunde im Wohnmobil transportieren und sichern, wie gelingt das überhaupt und welche Möglichkeiten gibt es? Der Frage sind wir für dich heute gründlich nachgegangen.

Stell dir vor…

Du hast alles für den baldigen Urlaub mit der Familie und deinem vierbeinigen Liebling zusammengestellt. Vielleicht ist es ja dein erster Urlaub mit Hund im Wohnmobil. Körbchen, Leinen, Spielzeug, Leckerlis, alles liegt bereit. Doch halt – wie befestigst du deinen Hund im Wohnmobil? Ist deine Hundesicherung auch wirklich gut genug für den Transport im Wohnmobil?

Dieser Beitrag soll dir zeigen, worauf du beim Transportieren und Sichern von Hunden im Wohnmobil achten musst und welches die beste Hundesicherung im Reisemobil ist.

Für eilige Leser gleich vorab das Ergebnis: Wir empfehlen dir diese Trixie Transportbox aus Aluminium bei Amazon. Mit einer stabilen Hundebox bist du auf der sicheren Seite. Warum das so ist, erfährst du im Verlaufe dieses Beitrags.

Inhaltsverzeichnis

Wie sichere ich Hunde im Wohnmobil?

Hunde müssen beim Transport im Reisemobil gesichert werden, das sieht auch der Gesetzgeber vor. Warum das so ist, liegt vielleicht auf der Hand. Bei einer Vollbremsung würde ein ungesicherter Hund durchs Wohnmobil geschleudert werden. Dabei könnte er schlimmstenfalls die Windschutzscheibe durchschlagen, schwerste Verletzungen erleiden und die Insassen gefährden.

Welches Sicherungssystem für Hunde im Wohnmobil welche Vor- und Nachteile bietet, seht ihr in der folgenden Übersicht.

Eine Frau mit Hund auf dem Arm und Hundeleine steht vor dem Wohnmobil

Sicherungssysteme für Hunde im Wohnmobil: Vor- und Nachteile im Überblick

Hunde im Wohnmobil anschnallen

  • Kostengünstigste Variante
  • Platz sparend
  • Leicht zu realisieren
  • Keine sehr sichere Lösung
  • Bewegungsfreiraum stark eingeschränkt
  • Kein Aufprallschutz bei Unfällen

Wohnmobilausbau für Hunde

  • Sehr teuer
  • Lohnt nur, wenn man die Neuanschaffung eines Wohnmobils plant
  • Sehr sichere Lösung, da der Ausbau speziell auf die Sicherheit von Mensch und Hund ausgerichtet wird

Hundebox im Wohnmobil

  • Sichere Lösung, wenn die Box richtig gesichert und verstaut ist
  • Mittlere bis hohe Kosten, je nach Größe und Qualität der Box
  • Hundeboxen sind oft sehr sperrig
  • Bieten etwas Bewegungsfreiheit für den Hund

Hunde im Wohnmobil anschnallen

Hund im Camper
Ganz ohne Sicherung des Vierbeiners bringt man alle Fahrzeug-Insassen in unnötige Gefahr.

Den Hund im Wohnmobil anzuschnallen klingt eigentlich erstmal ganz vernünftig, oder? Schließlich ist der Hund ja ähnlich angeschnallt wie du als Insasse und du fühlst dich damit vermutlich recht sicher. Doch Vorsicht – so gut ist diese Art der Hundesicherung leider nicht!

Der ADAC fand bei einem Sicherheitstest für Hunde in Autos heraus, dass von dem Anschnallen des Hundes eher abzuraten ist.

Auf dem Markt gibt es spezielle Geschirre zum Anschnallen des Hundes im Wohnmobil während der Fahrt. Alternativ trägt der Vierbeiner sein übliches Geschirr, das er auch beim Spazierengehen kennt. In diesem Fall befestigt man daran eine Spezialleine, die auf einer Seite die Gurt-Verankerung, auf der anderen einen Karabiner aufweist.

Das Problem dieser Konstruktion ist laut ADAC, dass der vierbeinige Freund durch das Anschnallen nur auf einer Seite gesichert ist. In dem Sicherheitstest des ADAC hatte die Hunde-Attrappe mit einem Gewicht von 20 kg bei nur 50 km/h eine Aufprallwucht von über einer halben Tonne. Die verheerenden Folgen für Hund und davor sitzenden Insassen sind nicht auszudenken!

Ziel muss es also sein, dass der Hund nicht nur einseitig gesichert wird, sondern auf beiden Seiten möglichst wenig Spiel hat. Den Hund auf eine solche Weise im Wohnmobil zu befestigen, ist mit einem Anschnallgurt jedoch nicht möglich.

Die Anschnallgurte, die du auf dem Markt vorfindest, sind fast immer zu lang. Das mag dir ein sicheres Gefühl für den Urlaub mit dem Hund geben, aber sicher ist das leider nicht! Wenn die Leine zu viel Spiel hat, kann ein Hund wie oben beschrieben bei Vollbremsungen leicht zum gefährlichen Geschoss werden. Das wollen wir natürlich um jeden Preis vermeiden.

Der ADAC rief die Hersteller in dem Test daher auf, nur noch stabile, fest verankerbare Gurtgeschirre anzubieten. Das Geschirr solle entweder in Gurtschlössern oder mit den eventuell vorhandenen Isofix-Verbindungen verankert werden.

Du solltest auch bedenken, dass ein Anschnallsystem für Hunde keinerlei Aufprallschutz bei tatsächlichen Unfällen bietet. Das ist bei einer Hundebox oder einem speziellen Wohnmobil-Ausbau ganz anders.

Ein weiterer Nachteil ist der eingeschränkte Bewegungsspielraum für deinen Hund. Anders als in Hundetransportboxen kann dein vierbeiniger Liebling nur schwer aufstehen oder sich umdrehen. Es gibt Hunde, denen das nichts ausmacht. Einige mögen solche Einschränkungen aber nicht.

Solche Hunde-Sicherheitsgurte fürs Auto sind preislich gesehen unschlagbar günstig, keine Frage. Es gibt sie schon ab circa 15 Euro aufwärts. Allerdings zeigte der ADAC-Test auch auf, dass es sehr starke Qualitätsunterschiede bei Haltegeschirren und Haltegurten am Markt gibt.

Es gibt solche Sicherungsgurte inzwischen auch als Autositz für kleine Hunde. Inwiefern diese Lösung gegenüber dem herkömmlichen Spezialgeschirr zum Hundetransport sicherer ist, bleibt fraglich.

Deinen Hund anzuschnallen spart von allen Lösungen sicherlich am meisten Platz. Das bedeutet auch, dass du mehr Gepäck oder Zubehör für den Wohnmobil-Urlaub mit Hund einplanen kannst.

Alles in allem können wir dir aufgrund der beschriebenen Sicherheitsproblematik jedoch keinen Tipp für ein bestimmtes Anschnallsystem für Hunde geben. Stattdessen sollte deine Wahl immer eine Hundebox oder sogar der Wohnmobilausbau für Hunde sein.

Seien wir doch mal ehrlich: 

Geht die Sicherheit für alle Beteiligten nicht vor? Wenn du diese Frage mit einem ganz überzeugenden „Ja“ für dich beantwortest, schau dir lieber die Alternativen an!

Junger Mann liegt mit seinem Hund auf einer Matratze im Camper

Wohnmobilausbau für Hunde

Ein Wohnmobil-Ausbau für Hunde stellt eine sehr sichere Lösung für alle Beteiligten dar. Dabei sind die Möglichkeiten sehr vielfältig.

Entscheidest du dich für ein Wohnmobil mit integrierter Hundebox, hast du den Vorteil, dass dein vierbeiniger Liebling sehr sicher untergebracht ist. Die Ausbauten sind maßgefertigt und auf die Bedürfnisse des Hundes angepasst.

Je nach Wohnmobil kann ein individueller, speziell auf Hund und Geldbeutel zugeschnittener Ausbau installiert werden. Dabei gibt es inzwischen eine Vielzahl an Umbau-Anbietern am Markt.

Liste von Anbietern für Wohnmobil-Ausbauten für Hunde:

Auch die Art der Umbauten zu Hundesicherungen im Wohnmobil sind vielfältig:

  • Reisemobile mit umgebautem Kajüten-Bett zur Hundebox
  • Wohnmobile mit Gittertüren
  • Spezielle Wohnmobil-Türen und -Fenster

Wer erst einmal den Urlaub mit Wohnmobil und Hund ausprobieren möchte, ohne dabei gleich sein Reisemobil umzubauen, der kann inzwischen auch ein solches umgebautes Fahrzeug mieten.

Hier kannst du den ganz individuellen Wohnmobilausbau für Hunde testen:

Ein Wohnmobilausbau für Hunde zu installieren, macht vor allem Sinn, wenn du die Neuanschaffung eines Reisemobils planst. Sollte das nicht der Fall sein, muss dir klar sein, dass dich teilweise sehr hohe Kosten erwarten – je nach Wunschanfertigung, Wohnmobiltyp und Hundegröße. Nicht jeder neue Hundebesitzer wird schließlich gleich ein neues Campingfahrzeug für Hunde kaufen wollen.

Willst du tatsächlich ein speziell für Hunde ausgelegtes Wohnmobil kaufen, gibt es da zum Beispiel den „Dog-Liner T730“, den man nicht nur testweise mieten, sondern auch käuflich erwerben kann.

Auch das Bürstner Viseo I 690 Edition 30 als „Waumobil“ ist solch ein hundegerechtes Wohnmobil. 

Wohnmobilworld.de testete diesen umgebauten Bürstner Viseo ausführlich auf Herz und Nieren.

Hundebox im Wohnmobil

Willst du einen Hund im Wohnmobil mitnehmen, ist die Hundebox deine Wahl.

Das Wichtigste vorab: 

Laut ADAC ist eine richtig gesicherte, fest installierte Hundebox im Wohnmobil die sicherste Lösung für Mensch und Tier.

Was auf keinen Fall passieren darf: 

Die Transportbox im Wohnmobil darf nicht frei herumstehen! Sie muss immer so befestigt werden, dass sie keinen Spielraum für Bewegungen hat. Der Hund darf mitsamt der Box unter keinen Umständen zum Geschoss werden.

Jedes Reisemobil hat einen anderen Aufbau, sodass du den Platz für die Hundebox individuell aussuchen musst. Lehne die Hundebox am besten irgendwo an, sodass sie keinesfalls verrutscht.

Am sichersten ist es, wenn die Box fest installiert wird. Eine Beispiel-Konfiguration für Campingfahrzeuge (Wohnmobil und VW Crafter) findest du bei diesem Anbieter: Hundeschutzgitter nach Maß GmbH

Auch weil der Wohnmobilausbau in aller Regel viel teurer wird, ist die Hundebox fürs Wohnmobil unsere ganz klare Empfehlung für dich!

  1. Dein Hund ist in der Hundebox gut untergebracht
  2. Die Box bietet mehr Freiheit als ein Sicherungsgurt
  3. Die Hundebox fürs Wohnmobil ist günstiger als ein Wohnmobilausbau

Denke auf jeden Fall daran, dass sowohl fest installierte als auch mobile Hundeboxen oft sperrig sind. Vor allem dann, wenn du Besitzer eines größeren Hundes bist! Dementsprechend variieren die Preise am Markt sehr stark.

Wir empfehlen dir die Trixie 39342 Transportbox aus Aluminium (aktueller Preis bei Amazon).

Warum ist die Trixie 39342 Hundebox unsere Wahl?

Sie bietet neben einem Tür-Sicherheitsverschluss und sehr stabilem Alu-Rahmen ein sehr gutes Preis-/ Leistungsverhältnis. Außerdem ist sie durch das Material so leicht, sodass das Tragen kein Problem darstellt.

Ein liegender Hund streckt seine Nase in die Kamera

Gesetzliche Grundlagen für die Sicherung von Hunden im Wohnmobil

Es gibt zwar kein Gesetz darüber, wie Hunde genau in einem Wohnmobil zu sichern sind. Allerdings sind, zumindest rechtlich, Hunde als Ladung anzusehen. Auch wenn das wenig tierlieb klingt.

Als Hundebesitzer musst du wissen, dass Tiere neuerdings vor dem Gesetz keine Sachen mehr sind (§ 90a BGB), aber eben noch dieselben Vorschriften angewendet werden müssen, die auch für Sachen Geltung haben. Für den Gesetzgeber sind Hunde also als Ladung anzusehen und diese musst du unbedingt sichern:

"Wer ein Fahrzeug führt, ist dafür verantwortlich, dass seine Sicht und das Gehör nicht durch die Besetzung, Tiere, die Ladung, Geräte oder den Zustand des Fahrzeugs beeinträchtigt werden. Wer ein Fahrzeug führt, hat zudem dafür zu sorgen, dass das Fahrzeug, der Zug, das Gespann sowie die Ladung und die Besetzung vorschriftsmäßig sind und dass die Verkehrssicherheit des Fahrzeugs durch die Ladung oder die Besetzung nicht leidet."

"Die Ladung einschließlich Geräte zur Ladungssicherung sowie Ladeeinrichtungen sind so zu verstauen und zu sichern, dass sie selbst bei Vollbremsung oder plötzlicher Ausweichbewegung nicht verrutschen, umfallen, hin- und herrollen, herabfallen oder vermeidbaren Lärm erzeugen können. Dabei sind die anerkannten Regeln der Technik zu beachten."

Der Hund darf als Ladung entsprechend dem Gesetz nicht verrutschen, umfallen, aber auch nicht hin- und herrutschen. Außerdem darf das weder beim ruckartigen Ausweichen noch bei Vollbremsungen passieren. Entsprechend darf durch den Hund (als gesicherte Ladung) keinerlei Gefahr ausgehen.

Konkrete Aussagen trifft der Gesetzgeber also nicht, wie genau man einen Hund im Wohnmobil transportieren und sichern soll. Klar ist hingegen, dass ein lockerer Sicherheitsgurt mit zu viel Spiel sicher nicht gesetzeskonform wäre.

Jedem Hundebesitzer sollte spätestens jetzt klar werden, dass man sogar gesetzeswidrig handelt, wenn man den Hund als Ladung nicht oder nicht richtig im Wohnmobil sichert.

Noch ein Grund also, warum das Anschnallen von Hunden im Wohnmobil die schlechteste Lösung darstellt. Zumindest dann, wenn der Sicherheitsgurt zu viel Spiel hat. 

Will man Hunde im Wohnmobil transportieren, greift man bestenfalls zu einer Sicherung, die sich auch gesetzestreu leicht umsetzen lässt.

Kleiner, brauner Hund steht vor dem Reifen eines Wohnmobils

Wohnmobil mit Hund: Welche Sicherung ist die Beste?

Die beste Sicherung für Hunde im Wohnmobil ist eine fest installierte Hundebox. Eine normale Transportbox ist auch sicher genug, wenn du sie entsprechend fest verankerst und gegen Verrutschen schützt. Überlege dir genau, ob du dir vielleicht sogar eine spezielle Hundebox für dein Wohnmobil anfertigen lässt.

Uns ist bewusst, dass die Hundebox fürs Wohnmobil keine günstige Lösung ist. Aber die Sicherheit sollte vorgehen.

Worauf muss ich beim Kauf von Tiersicherungssystemen achten?

Der ADAC empfiehlt in seinem Sicherheitstest für Hunde, beim Kauf von Sicherungssystemen für Tiere auf folgende Bezeichnungen achtzugeben:

  • ECE R17
  • ECE R 126
  • DIN 75410-2

Solche Produkte sind durch ein entsprechendes Crashtestverfahren auf deren Sicherheit überprüft worden.

Ein Hund liegt auf einem Hundebett neben einem Wohnmobil

Wie gewöhne ich Hunde an die Fahrt im Wohnmobil?

Längere Fahrten im Wohnmobil sind für Hunde oft mit Stress verbunden, daher sollte man sie bereits lange vor dem Urlaub an die Fahrt in einem Reisemobil gewöhnen.

Allgemein gilt: Wenn euer vierbeiniger Liebling noch gar keine längeren Reisen gewöhnt ist, solltet ihr ein paar Ausflüge vor dem Urlaub planen. Diese dürfen ruhig anfangs kurze, später längere Fahrten beinhalten.

Am besten mit kürzeren Strecken zum See, einem schönen Wald oder nahe gelegenen Campingplatz beginnen. Dabei sollte man natürlich das Sicherungssystem für den Hund, das man für den Urlaub einsetzen will, verwenden. Im besten Falle also eine fest installierte Hundebox.

Ihr könnt euren Hund nach jeder ruhigeren und erfolgreichen Fahrt im Wohnmobil loben und mit Leckerlis belohnen.

Sobald die Kurzstrecken mit dem Wohnmobil kein Problem mehr sind, solltet ihr die Fahrtstrecken erhöhen. So wisst ihr vor Antritt eures geplanten Urlaubs auch, ob euer vierbeiniger Liebling bereit ist oder noch Training braucht.

Es macht je nach Ausflugsziel und Kondition des Hundes Sinn, aufs kurzfristige Füttern (wenigstens zwei Stunden vor Antritt der Fahrt) zu verzichten. So verhinderst oder verringerst du eventuell auftretende Übelkeit während der Fahrt.

Auch das Campingfahrzeug sollte dein vierbeiniger Freund erst einmal gründlich inspizieren und ausgiebig beschnüffeln dürfen, bevor es überhaupt losgeht. Das spielerische Aus- und Einsteigen in euer Wohnmobil hilft auch an das Gewöhnen an die Fahrten.

Ebenso kannst du sein Hundekörbchen oder -bett ins Wohnmobil legen und das Übernachten fleißig üben. Auch so gewöhnst du deinen Vierbeiner schnell ein.

Bei all diesen Übungen ist es enorm wichtig, Ruhe und Gelassenheit auszustrahlen. Bist du als Frauchen oder Herrchen ruhig, ist auch dein Hund entspannt und wird sich eher an dein Wohnmobil gewöhnen.

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Thorsten Gründges

Thorsten Gründges

Mehr als 20 Jahre Camping-Begeisterung und kein Ende in Sicht! Was ich liebe: Einfach mit dem Wohnmobil losfahren und neue, wunderschöne Orte erkunden. Es ist vor allem das Gesamtpaket, für das ich Feuer und Flamme bin: Vorfreude, Abwechslung, pure Entspannung und (meistens) sympathische Mitcamper. Mehr als Urlaub eben - fast schon meine Religion!