Heute haben wir die Power Station PowerOak Bluetti EB240 mit 2400 Wh Lithium-Polymer-Akku genau unter die Lupe genommen.
Wir zeigen dir, warum diese Power Station für deine speziellen Bedürfnisse genau richtig sein kann und in welchen Fällen du lieber nach Alternativen Ausschau halten solltest.
Wir stellen dir die wichtigsten Vor- und Nachteile vor und gehen ganz ausführlich auf die technischen Spezifikationen bezüglich Kapazität und Leistung ein.
Bevor es losgeht, lohnt ein Blick auf den aktuellen Tagespreis. Was kostet die PowerOak EB240 zurzeit? Erfahre hier den aktuellen Preis.
Inhaltsverzeichnis
Anwendungsgebiete der PowerOak Bluetti EB240 Power Station
- Camper, die eine Backup-Stromquelle benötigen: Ob Kühlbox, mobiler Kühllüfter oder Multifunktionskocher: die meisten Elektrogeräte bis 1.000 Watt können durch diese Power Station mit integriertem Wechselrichter unproblematisch betrieben werden.
- Vanlife: Die Power Station vereint viele Funktionen in einem Gerät. Wechselrichter, Batteriemanagement-System und diverse Anschluss-Möglichkeiten per USB und USB-C, 12 Volt und 230 Volt. Das Aufladen per Solarmodul und die Möglichkeit, über Stunden die Stromversorgung des Laptops zu garantieren, sind für Vanlifer besonders interessant.
- Caravan-Einsteiger mit wenig Kenntnissen in Elektrotechnik: Die All-in-One-Lösung benötigt kaum Vorkenntnisse, um die Stromversorgung eines kleinen Kompaktcampers zu gewährleisten.
- Festival-Camper: Die Power Station eignet sich hervorragend für den Dauerbetrieb einer Musikanlage auf Festivals oder der elektrischen Kühlbox.
- Kurzfristige Überbrückung von Stromausfällen: Wer nur wenige Geräte bei Stromausfällen absichert, kann die Power Station auch hierfür verwenden. Beispielsweise kann der 200-Watt-Kühlschrank betrieben werden, damit Lebensmittel nicht verderben.
Vorteile und Nachteile PowerOak EB 240 Power Station
Vorteile
- Hohe Kapazität: 2.400 Wh laut Hersteller
- Lithium Polymer Batterien mit langer Lebenszeit (ca. 2.500 Ladezyklen)
- Integrierter MPPT-Laderegler für maximale Leistung der Solaranlage beim Laden
- Ermöglicht hohe Eingangsleistung (bis 500 Watt) bei 16 bis zu 68 V Ladespannung
- 12-Volt-Ausgangsspannung stabil geregelt (im Gegensatz zum Vorgänger AC50). Damit keine frühzeitige Abschaltung bei Unterspannung.
- Hochwertige, robuste Verarbeitung
- Stabiler Tragegriff
Nachteile
- Aufladen per 12 Volt-Anschluss während der Fahrt nicht ohne Zusatzinvestition in Adapter möglich
- Lüfter beim Aufladen ziemlich laut
- AC-Ausgänge nicht vor Überstrom geschützt
Gehäuse und Anschlüsse der Power Station EB240 Bluetti
Die Power Station Bluetti EB240 ist von der Größe her vergleichbar mit dem Gehäuse eines Desktop-PCs.
Die Power Station hat eine Höhe von 31,5 cm, ist 16,5 cm breit und 51,5 cm tief.
Das Gesamtgewicht beträgt 22,3 kg – also ungefähr so viel wie gekapselte Stromerzeuger der 2kW-Klasse. Ein Fliegengewicht ist die Power Station damit nicht – allerdings liegt das Kraftpaket durch den Soft-Griff an der Oberseite sicher und stabil in der Hand.
Die Power Station ist übrigens nicht wetterfest. Die Öffnungen und Anschlüsse liegen alle offen, die Anschlussdosen sind nicht geschützt. Bei Regen sollte die Power Station möglichst schnell ins Trockene gebracht werden.
Anschlüsse
Auf der Rückseite finden wir die beiden 230-Volt-Wechselstromdosen, die den Anschluss von Verbrauchern mit maximal 1.000 Watt Dauerleistung erlauben.
Auf der Vorderseite finden wir rechts neben dem Display die Ladebuchse, die mit einem DC7909 Hohlstecker genutzt wird.
Unter dem Display sind vier USB-Anschlüsse (15 W, 3 A) montiert.
Darunter entdecken wir den USB-C Port (PD-Ausgang), der beispielsweise für das Aufladen eines modernen Notebooks genutzt werden kann.
Der 12-Volt-Anschluss mit 9 A befindet sich rechts neben den USB-Ports und benötigt entsprechend einen Bordnetzstecker (Zigarettenanzünder).
Lüfter
Der Lüfter ist auf der Rückseite montiert. Hierzu muss man zunächst wissen, dass der Lüfter im Betrieb ziemlich laut ist, dieser aber nicht dauerhaft läuft.
Direkt neben der Power Station beträgt der Geräuschpegel des Lüfters rund 65 dB, in einem Meter Entfernung etwa 39 dB.
Der Hersteller hätte ruhig etwas spendabler sein dürfen in Sachen Lüfter-Qualität: Ein leiserer Lüfter wäre für die Vanlife- und Wohnmobil-Gemeinschaft wünschenswerter gewesen – vor allem dann, wenn nachts geladen werden soll.
Der Lüfter wird aktiviert, sobald beim Aufladen 100 Watt Ladeleistung erreicht werden.
Wird umgekehrt Strom aus dem Akku gezogen, kommt es auf den Ausgang an, ob und bei welcher Marke der Lüfter anspringt.
Bei USB-Verbrauchern bleibt der Lüfter ausgeschaltet. Liegen am 12-Volt-Ausgang mehr als 80 Watt an, springt der Lüfter an. Ebenso startet der Lüfter, sobald ein Verbraucher mit mehr als 400 Watt an die 230-Volt-Steckdosen angeschlossen ist.
Display
Das Display ist an der Frontseite im oberen Bereich montiert worden. Es zeigt den Akku-Ladezustand in fünf Abstufungen, den Zustand (AN/AUS) von Input-, Gleich- (DC) und Wechselstrom (AC) an.
Dafür gibt es jeweils einen unterschiedlichen Start-Knopf, der vor dem Einschalten der angeschlossenen Verbraucher betätigt werden muss (links neben dem Display).
Durch längeres Betätigen des EIN/AUS-Schalters fährt zunächst die Powerbank hoch und das Display wird aktiviert.
Soll Wechselstrom genutzt werden, muss der AC-Knopf längere Zeit gedrückt werden, entsprechendes gilt für Gleichstrom.
Das Anzeigefeld ist frontal gut sichtbar und ausreichend hell beleuchtet.
Was uns nicht so gut gefällt, ist die Tatsache, dass es bei direkter Sonneneinstrahlung schlecht ablesbar ist und besonders Blickwinkel-resistent zu sein scheint.
Daher ist es bei Sonnenlicht nötig – etwa beim Freistehen mit dem Camper – den Abstand zum Auge deutlich zu verringern, damit man die Zahlen besser ablesen kann.
Gut gelungen ist hingegen die Energiesparfunktion, die das Display nach einer Weile automatisch ausschaltet. Ein kurzer Druck auf die EIN/AUS-Taste holt es zuverlässig aus dem Dämmerschlaf.
Kapazität
Die Power Station EB240 wird vom Hersteller mit einer Maximalkapazität von 2,4 Kilowattstunden angegeben, was rund 162 Ampere-Stunden bei einer Nennspannung von 14,8 Volt entspricht. Tatsächlich nutzbar sind bei diesem Modell nicht 2.400 Wh, sondern circa 2.000 Wh Gleichstrom und 1.850 Wh Wechselstrom.
Grund für diese doch recht hohe Diskrepanz zur Hersteller-Angabe:
Da diese Power Station einen Lithium-Polymer-Akku nutzt, müssen wir eine gewisse Sicherheitsreserve herausrechnen, die vor vollständigem Entladen schützen soll. Dies sind in aller Regel rund zehn Prozent der Maximalleistung für Lithium-Akkus. Hinzu kommen noch ein paar Prozent Verlustleistung aufgrund der Umwandlung von 14,8 V Nominalspannung der Akkus auf 230 V über den Inverter.
Zwar sind die Lithium-Polymer-Zellen nicht ganz „Königsklasse“, da hier eine Lithium-Polymer-Batterie zum Einsatz kommt und nicht etwa ein teurer Lithium-Eisenphosphat-Akku.
Dennoch ist der verbaute Polymer-Akku wesentlich langlebiger als eine vergleichbare AGM-Batterie (rund 2500 Ladezyklen gegenüber 1200 bei AGM-Akkus).
Damit kommt man in aller Regel viele Jahre hin, selbst bei fast täglicher Nutzung der Power Station.
Leistung
In diesem Abschnitt werfen wir einen genauen Blick auf die Leistungsdaten. Dabei sind wir mit den allermeisten Daten sehr zufrieden, wir haben aber auch negative Punkte gefunden.
Die vier USB-Anschlüsse liefern sogar mehr als 3 A Ausgangsstrom bei 15 Watt und sind zum Schnellladen geeignet.
Der USB-C Port (PD-Ausgang) ermöglicht leider nur 45 Watt Leistung. Das Laden von Laptops ist per USB-C zwar wesentlich effizienter als das Laden per 230-Volt, weil hier keine doppelte Umwandlung stattfindet.
Allerdings sind 45 Watt keineswegs mehr zeitgemäß – hier hätte der Hersteller ruhig 60 Watt für den PD-Ausgang spendieren können, damit würde zum Beispiel ein modernes MacBook mit 96 Watt Netzteil sehr viel schneller laden.
Der 12-Volt-Anschluss mit 9 A wird über einen Bordnetzstecker genutzt. Das Aufladen während der Fahrt ist baubedingt leider nicht möglich, da die Eingangsspannung von 16 V zu hoch ausfällt. Abhilfe schafft eine zusätzliche Investition in einen Spannungswandler von 12 auf 24 V bzw. ein entsprechendes Universal-Laptop-Netzteil für Kraftfahrzeuge.
Die 12-Volt-Ausgangsspannung ist im Gegensatz zum Vorgänger-Modell AC50 von PowerOak stabil geregelt. So kann es etwa zu keiner Unterspannung mit Abschaltung des Verbrauchers kommen. Wenn beispielsweise eine Kühlbox per 12-Volt angeschlossen wird und diese nur unzureichende Spannung bekommt, schaltet diese ansonsten ab. Dies passiert regelmäßig beim kleineren Bruder, der AC50 von PowerOak.
Leistung am 230-Volt Ausgang
Ganz besonders relevant für die meisten Nutzer: die Leistung der 230-Volt-Anschlüsse.
Der AC-Ausgang mit 230 Volt liefert bis 1.000 Watt eine echte Sinuskurve, da in der Power Station EB240 ein integrierter Wechselrichter verbaut ist.
Generell lassen sich alle Geräte anschließen, die eine Leistungsaufnahme von 1.000 W nicht überschreiten.
Allerdings sollte man diesen Grenzwert mit allerhöchster Vorsicht genießen.
Zwar hat die Power Station eine Überlast-Abschaltung – diese wird aber erst bei 2.000 Watt angelegter Leistung aktiviert. Die Power Station fährt dann zuverlässig herunter, damit keine Überlast-Schäden auftreten können.
Soweit, so schön.
Sobald jedoch ein Gerät mit einer Dauerleistung von über 1.000 unter 2.000 Watt angeschlossen wird, schaltet die Power Station nicht mehr mit Fehler ab, sondern fährt lediglich die Spannung herunter. Dies kann unter ungünstigen Umständen die angeschlossenen Verbraucher beeinträchtigen oder sogar zerstören.
Wird beispielsweise ein 1.600 Watt Haartrockner betrieben, wird dieser wegen zu hoher Energie-Forderung nicht abgeschaltet, obwohl die Leistungsaufnahme zu stark ist. Stattdessen kommt es zu Spannungsabfällen, die beim Föhn hörbares „Stottern“ auslösen.
Auch ein Staubsauger mit 1.200 Watt stottert hörbar bei den erwähnten Spannungsabfällen. Je nach Gerät muss daraus nicht zwangsläufig ein Schaden entstehen. Trotzdem warnen wir ausdrücklich davor, keine Verbraucher mit mehr als 1.000 Watt anzuschließen.
Vorsicht ist zudem geboten bei induktiven Verbrauchern, die einen besonders hohen Einschaltstrom haben – also Geräte mit Elektromotor.
Da die Überlastung bei 230 Volt also mit Vorsicht zu genießen ist, sollte eine Sicherheitsreserve eingeplant werden. Am besten wären hier Verbraucher, die maximal 800 Watt Dauerleistung benötigen und keinen hohen Anlaufstrom aufweisen.
Für Laptops besteht übrigens beim Anschluss an die 230-Volt-Steckdose keine Gefahr, solange ein modernes Laptop-Netzteil (Schaltnetzteil) verwendet wird. Diese können eine sehr große Bandbreite an Spannung nutzen, beispielsweise 100 bis 240 V.
Laden per Solaranlage am 12-Volt-Anschluss
Der PowerOak 240EB eignet sich prima als Solargenerator, wenn man auf dem Camperdach ein entsprechendes Solar-Modul installiert hat, das die Power Station laden soll.
Auch die Realisierung über das Aufladen mit faltbaren Solarmodulen ist möglich, wenn der Camper einige Meter entfernt im Schatten parken soll. Dies kann beispielsweise interessant sein für Vanlifer und Camper, die gern längere Zeit mit ihrem Reisemobil freistehen, um den Laptop im Schatten nutzen zu können.
Das Laden von in Reihe geschalteten Modulen ist möglich, da die Power Station über den Input 16 bis 68 Volt bis zu 500 Watt Eingangsleistung bedienen kann.
Bluetti empfiehlt für das Laden der EB240 per Solar zwei Solarmodule mit der Bezeichnung SP 200 mit 200 Watt Peak-Leistung.
Im Lieferumfang ist dafür ein Ladekabel mit MC4-Anschlüssen enthalten. Der integrierte MPPT-Laderegler sorgt für maximale Leistung der Solaranlage beim Laden.
Merkmale und technische Daten in der Übersicht
Maximalkapazität | 2.400 Wh bei 162 Ah, 14,8 V |
Batterietyp | LG Li-Ionen-Batteriezelle, 162.162 mAh / 14,8 V. | Anschlüsse | 2x AC 230 V, 4x USB, 1x USB-C, 1x Bordnetz |
Carport-Ausgang | 1x 12 V / 9 A |
Wechselstromausgang | 230 V, max. 1.000 W |
USB | 1 x PD 45 W USB-C (5-20 V), 4 x 5 V, 3 A USB-A |
Solarlademodus | MPPT MPTT-Wirkungsgrad: 99,5% |
Ladezeit mit beigelegtem Netzteil | 15 h bei 175W |
Ladebuchse | DC7909 Hohlstecker |
Geräuschpegel Lüfter 1 m | 38 db (A) |
Maße (LxBxH) | 52 x 17 x 32 cm |
Gesamtgewicht | 22 kg |
Fazit
Die EB240 von PowerOak ist ein Kraftpaket, das für viele kleine Kompaktcamper eine interessante All-in-One-Lösung darstellt oder zumindest als Backup-Solargenerator dienen kann.
Auch die Möglichkeit, auf einem Festival gekühltes Bier aus der Kühlbox oder Musik aus der Anlage genießen zu können, ist für uns eine denkbare Anwendung.
Die Power Station ist gut verarbeitet und robust.
Sie läuft bei 230 Volt Wechselstrom bis 1.000 Watt mit stabiler Sinuskurve. Auch der 12-Volt-Ausgang ist stabil, ganz im Gegenteil zum Vorgängermodell.
Beim Anschluss an 230-Volt ist jedoch Vorsicht geboten, was die Leistungsaufnahme angeht – hier solltest du höchstens mit 800 Watt-Verbrauchern planen, weil die Power Station erst bei 2.000 Watt Überlast abschaltet und mit Geräten oberhalb der 1.000 Watt-Marke Spannungsschwankungen erzeugt.
Mit einer nutzbaren Kapazität von rund 1.850 Wh ist die hochwertige Lithium-Polymer-Batterie jedoch ein treuer Gefährte, der dich über viele Jahre begleiten kann.
Bis auf die erwähnten Kritikpunkte sind wir mit dem Ergebnis zufrieden. Gerade für Einsteiger mit geringen Kenntnissen in puncto Elektrotechnik ist die Power Station EB240 eine lohnenswerte Investition.