Camping ohne Kühlung: 9 Tipps fürs Kühlen ohne Kühlbox

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Camping ohne Kühlbox ist häufiger anzutreffen als man glauben mag. Wer mal auf einem Festival Zeltplatz durch die Reihen schlendert, sieht hier und da Kühlboxen, allerdings zelten viele Camper ohne Kühlmöglichkeiten vor Ort.

Neben dem Preis einer elektrischen Kühlbox stellt sich die Frage nach der Energieversorgung – etwa durch eine Powerstation per 12 oder 230 Volt Anschluss.

Nicht zuletzt wollen viele Camper ihr Equipment möglichst in überschaubarem Rahmen halten, was Gewicht oder Volumen anbelangt.

Grund genug also, heute einen Blick auf die wichtigsten Tipps fürs Camping ohne Kühlung zu werfen. 

Inhaltsverzeichnis

1. Kühle bei Campern nebenan

Dieser Tipp mag banal klingen, ist allerdings eine sehr gute Möglichkeit deine Lebensmittel zu kühlen.

Je nachdem, wie du verreist, kennst du vielleicht schon die Nachbarn auf dem Campingplatz. 

Entweder ihr habt euch irgendwann kennengelernt und verreist stets zur selben Zeit, oder du bist zum Beispiel Teil einer größeren Zeltgruppe von Freunden und ihr reist gleich gemeinsam an.

Die Camper-Nachbarn haben eine Kompressor-Kühlbox oder reisen im Wohnmobil mit Kühlschrank an, aber du kennst sie noch nicht? 

Biete einen Gefallen an, falls sich die Gelegenheit ergibt oder hilf bei kleineren Arbeiten – etwa beim Aufstellen des Vorzelts. Vielleicht ergibt sich so die Möglichkeit, über die Kühlung einzelner Lebensmittel zu sprechen.

Der einfachste Weg: Lade die Nachbarn gleich zum nächsten Essen ein, dann ist das Eis gebrochen und du hast im Idealfall neue Freunde gefunden.

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2. Campen ohne Kühlschrank? Kaufe nicht auf Vorrat

Gerade schnell verderbliche Lebensmittel solltest du nicht in großen Mengen kaufen. Das gehört zu den häufigsten Fehlern beim Campen ohne Kühlung.

Kauf stattdessen nur das, was du an verderblichen Lebensmitteln voraussichtlich in den nächsten ein bis zwei Tagen benötigst. 

Das gilt insbesondere an heißen Tagen. Beachte dazu übrigens auch unsere Tipps gegen Hitze im Wohnmobil.

Nutze die regionalen Produkte, zum Beispiel von Bauernhöfen oder lokalen Märkten vor Ort. Mache am besten regelmäßige Ausflüge dorthin oder besuche den Campingplatz Supermarkt, wenn es einen gibt.

3. Vorkochen für bessere Haltbarkeit beim Campen

Campen ohne Kühlbox ist gut möglich, wenn du Mahlzeiten planst und sie so zubereitest, dass sie ohne Kühlung haltbar sind.

Einige Gerichte halten besonders gut ohne Kühlung. Dazu gehören bestimmte Eintöpfe, Nudelsalate ohne Mayonnaise oder Grillgemüse.

Du kochst vor der Reise? Dann lasse die Gerichte abkühlen und verpacke sie in einer luftdichten Box, um die Frische zu erhalten.

Wasche dir außerdem besonders gründlich die Hände bei der Zubereitung, damit Bakterien nicht die Haltbarkeit der Speisen verkürzen.

Beispiel: 

Am Abend vor der Anreise kochst du zu Hause schmackhaftes Chili mit Hülsenfrüchten und reichlich Gemüse. Dieses lässt du anschließend auskühlen, stellst es bis zur Abfahrt in den Kühlschrank. Am ersten Abend des Campingurlaubs erwärmst du das Chili überm Lagerfeuer und genießt eine leckere Mahlzeit, ohne viel kochen zu müssen.

4. Haltbare Lebensmittel fürs Camping einkaufen (mit Liste)

Wenn du ohne die Unterstützung einer Kühlbox oder eines Kühlschranks campst, sind haltbare Lebensmittel deine besten Freunde.

Diese kannst du nicht nur problemlos lagern, sondern sie lassen sich auch schnell zubereiten.

Im Folgenden findest du eine Liste haltbarer Lebensmittel, die eine gute Grundlage für ganz verschiedene Mahlzeiten sein können.

Hier einige Lebensmittel, die eine längere Haltbarkeit haben: 

  • Nudeln
  • Reis
  • Konserven aller Art (z.B. Dosengemüse, Dosenfleisch, Thunfisch in Dosen)
  • Eingeschweißtes Brot
  • Hartkäse
  • Müsli
  • H-Milch
  • Trockenfrüchte
  • Nüsse
  • Kekse
 
Die Vorteile liegen auf der Hand: Trockennahrung wie Couscous, Instant-Nudeln oder gefriergetrocknete Lebensmittel sind leicht zuzubereiten. Außerdem sind diverse Konserven bereits servierfertig und müssen nur noch erwärmt werden.
 
Die Lagerung solcher haltbaren Lebensmittel solltest du trotzdem beachten. Halte sie vor direkter Sonneneinstrahlung fern und lass sie nicht nass werden.

5. Ohne Kühlung kleiner portionieren und Reste vermeiden

Ein bisschen Planung vor Antritt der Campingreise ohne Kühlbox ist essenziell. Wir raten dir, lieber kleine Portionen vorzuplanen. Dadurch vermeidest du Reste und somit das Verderben von Lebensmitteln.

Die richtige Portionsgröße hängt von verschiedenen Faktoren ab:

  • Wie viele Personen planst du zu versorgen? 
  • Sind Kinder dabei oder besonders gute Esser? 
  • Ein bisschen Erfahrung mit einigen Rezepten, die du vor Ort kochen willst, sind ebenfalls enorm hilfreich. Dadurch wird das Abschätzen der benötigten Menge einfacher.
  • Um genauer vorzugehen, kannst du Maßbecher und Waagen verwenden.

Beispiel:

Du bist auf einem Solo-Campingtrip und machst dir zum Abendessen Nudeln mit Tomatensoße – der Klassiker eben! Aufgrund langjähriger Erfahrung als Pasta-Liebhaber kennst du nicht nur deinen Hunger genau, sondern auch, wie viel Gramm Pasta du von der Packung benötigst. 

Du verwendest nur eine halbe Dose Tomatensoße, der Rest wird für morgen verwahrt. Im Ergebnis hast du eine passende Portion, sodass keine Reste verbleiben, die ohne Kühlung verderben würden.

6. Methoden zur Kühlung ohne Strom

Du hast beim Campen keine Stromquelle zur Verfügung? Kein Problem, wir stellen dir in diesem Tipp einige Wege vor, wie du Lebensmittel trotzdem clever kühl halten kannst.

Nutze zunächst natürliche Ressourcen, sofern das vor Ort möglich ist.

  • Fließendes Wasser in Form eines Bachs oder Flusses in der Nähe deines Camps kannst du prima nutzen: Lagere Lebensmittel in wasserdichten Behältern im Wasser. Getränkedosen und Flaschen am besten in einem Eimer Wasser kühlen.
  • Du hast eine Schaufel? Schnapp sie dir und grabe ein Loch an einer schattigen Stelle. Lagere dort deine Lebensmittel gut verpackt unter der Erde, wobei du dir die Stelle markierst.
  • Setze dein Essen zur Aufbewahrung möglichst nicht der direkten Sonneneinstrahlung aus, sondern lagere es im Schatten.

Selbst wenn du beim Camping keine elektrische Kühlbox oder einen Kühlschrank dabei hast, kannst du für den ersten Tag mit mitgebrachten Kühlakkus, Eis von der Tankstelle oder gefrorenen Wasserflaschen eine ausreichende Kühlung erzielen.

Ausgestattet mit diesen Kühlelementen kannst du diesen Kühleffekt in herkömmlichen Kühltaschen sogar noch verstärken und so die Zeit bis zum Verderben der Lebensmittel deutlich verlängern.

7. Essenspläne fürs Camping ohne Kühlschrank erstellen

Kochen im Wohnwagen am Gasherd - Wasser im Topf erhitzen

Eigentlich nervig, aber dennoch wertvoll: Die Planung der Mahlzeiten im Voraus als Schlüssel zum Erfolg beim Campen ohne Kühlschrank.

Wenn du Essenspläne vorbereitet hast und sie dann in einer bestimmten Reihenfolge nach der Verderblichkeit der Lebensmittel angehst, vermeidest du unnötiges Wegschmeißen von verdorbenen Lebensmitteln und abgelaufenen Zutaten.

Außerdem hast du so alle notwendigen Lebensmittel dabei und musst nicht extra vor Ort einkaufen.

Ermittle erstmal deine Bedürfnisse:

  • Wie lange verreist du überhaupt?
  • Wie viele Hauptmahlzeiten brauchst du?
  • Planst du für dich und deine Gruppe, ermittle die Personenzahl möglichst exakt, kurz vor dem letzten Einkauf.
  • Brauchst du spezielle Sachen für Diäten und Allergien?
  • Wie hoch ist der Anteil von Snacks und zubereiteten Gerichten?

Die Planung deiner Mahlzeiten im Voraus ist ein Schlüssel zum Erfolg beim Camping ohne Kühlung. Mit einem durchdachten Essensplan kannst du sicherstellen, dass du alle notwendigen Zutaten dabei hast und dass sie in der richtigen Reihenfolge verwendet werden, um Verderb zu vermeiden.

Erstelle dir einen Speiseplan:

  • Für die Reihenfolge nimmst du leicht verderbliche Zutaten zuerst in den Plan auf und gehst möglichst nach Haltbarkeit vor für die Festlegung des Plans.
  • Gut sind diejenigen Speisepläne, bei denen du leichte Rezepte hast, die von mehreren Personen leicht gekocht werden können und bei denen du möglichst einige Zutaten in verschiedenen Rezepten verwenden kannst.
  • Beschrifte alles, damit du beim Packen für den Campingtrip nichts vergisst und du alles griffbereit hast, ohne lange zu suchen.
  • Verpacke die Zutaten in der Menge, in der du sie auf dem Campingplatz auch nutzt. So ist das Kochen einfacher und geht schneller.

Beispiel:

Du planst einen mehrtägigen Campingtrip mit deiner Familie. Du erstellst einen Essensplan, der Folgendes enthält:

Tag 1: Frische Sandwiches mit Gemüse, das du bereits zu Hause vorbereitet hast. 

Tag 2: Gegrilltes Hühnchen mit Couscous. Das Fleisch hast du an Tag 1 mit gefrorenen Flaschen und Kühlakkus frisch gehalten.

Tag 3: Pfannkuchen mit Schokocreme oder Honig

Tag 4: Pasta mit Konserven-Tomatensauce

8. Campen ohne Kühlbox: Gesundheit und verderbliche Lebensmittel

Eine strikte Einstellung nach dem Motto: „Nichts darf verderben“ ist zwar ein löblicher Ansatz, auch im Hinblick auf Umwelt und Ressourcenverschwendung.

Dennoch geht die eigene Gesundheit klar vor.

Meide Risiken durch verdorbene Lebensmittel, indem du unsere Tipps weiter oben umsetzt. Lagere kühl und schattig oder gar unter der Erde. Nimm Eis oder Kühlakkus, damit dir besonders verderbliche Lebensmittel keine Keime verpassen.

Achte beim Einkauf zu Hause ganz besonders genau auf Verfallsdaten. Stellst du vor Ort ungewöhnliche Verfärbungen fest oder riecht das Lebensmittel schlecht, wirf es lieber weg.

Hab außerdem ein Auge auf plötzliche Wetteränderungen, die die Haltbarkeit deiner Lebensmittel ohne Kühlung beeinflussen können. Während plötzliche Kälte als willkommener Kühlschrank-Ersatz dienen kann, lässt ein Temperaturanstieg dein Essen schneller verderben. 

Sei beim Umgang mit Fleisch und Fisch vorsichtig: Wasch dir mit heißem Wasser und Spüli gründlich die Hände, noch besser ist die Mitnahme von Desinfektionstüchern und -mitteln. Säubere nach der Zubereitung von Essen sämtliches Geschirr und Besteck.

Nimm ein Erste-Hilfe-Set mit und vor allem Medikamente gegen Durchfall, Fieber und Übelkeit. Such sofort einen Arzt auf, wenn du glaubst, eine Lebensmittelvergiftung erwischt zu haben.

9. Umweltbewusstes Camping ohne Kühlung

Hier noch ein paar umweltfreundliche Tipps, die du beim Campen ohne Kühlschrank beachten kannst.

  • Zero-Waste-Prinzip: Versuche, so wenig Müll wie möglich zu produzieren. Verpacke Lebensmittel in wiederverwendbaren Behältern und verzichte auf Einwegverpackungen.
  • Mülltrennung: Wenn du Müll produzierst, trenne ihn nach Möglichkeit für das Recycling. Auch wenn du in der Wildnis bist, bringe den sortierten Müll zurück in die Zivilisation und entsorge ihn entsprechend.
  • Kompostierbare Abfälle: Wenn du Obst und Gemüse dabei hast, sammle organische Abfälle und kompostiere sie vor Ort, falls möglich.
  • Kaufe saisonale und regionale Lebensmittel, diese haben oft einen kleineren CO₂-Fußabdruck.
  • Bio-Produkte sind gesünder, aber auch besser für die Umwelt, da sie ohne Pestizide und Chemikalien angebaut wurden.
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Thorsten Gründges

Mehr als 20 Jahre Camping-Begeisterung und kein Ende in Sicht! Was ich liebe: Einfach mit dem Wohnmobil losfahren und neue, wunderschöne Orte erkunden. Es ist vor allem das Gesamtpaket, für das ich Feuer und Flamme bin: Vorfreude, Abwechslung, pure Entspannung und (meistens) sympathische Mitcamper. Mehr als Urlaub eben - fast schon meine Religion!