Camping vs Glamping: 13 bedeutende Unterschiede

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Camping und Glamping sind jeweils einzigartige Möglichkeiten, den Urlaub und die Natur zu genießen. Trotzdem bieten sie unterschiedliche Ansätze, die jeweils andere Arten von Abenteurern anziehen.

Dieser Blogbeitrag beleuchtet die zentralen Unterschiede zwischen Glamping versus Camping, angefangen von der Art der Unterkunft bis hin zum Komfort. 

Inhaltsverzeichnis

1. Art der Unterkunft - Zelt versus Jurte versus Wohnmobil

In der Reinform schätzen wir Camping als gute Möglichkeit, die Natur zu genießen. Spätestens seit Instagram kennt jeder die Bilder von scheinbar einsamen, wunderschönen Orten mitten in der Natur, in denen das eigene Zelt aufgebaut wird.

Dagegen bietet Glamping in Camping-Anlagen mit bereits aufgestellten Jurten ein Kontrastprogramm – Elektrizität, ein Kühlschrank, Zeltheizung und meist nahegelegene Restaurants und andere Annehmlichkeiten auf dem Gelände.

Als Glamper gilt man je nach örtlicher Definition bereits, wenn der Wohnwagen oder das Wohnmobil genutzt wird. Vor allem dann, wenn der Camper vergleichsweise luxuriös ausgestattet ist. Du hast ein Wohnmobil mit Küche, Bad, Klimaanlage und breitem Komfort-Bett? Das ist für viele Glamping!

2. Schlafmöglichkeiten: Unter freiem Himmel versus Komfort-Bett

Zelt-Camping in Reinform heißt: Wir nutzen unseren mitgebrachten Schlafsack, der maximal auf einer Isomatte liegt, damit der harte Boden nicht ganz so spürbar ist. 

Luftbett, Luftmatratze oder gar Feldbett? Wohl kaum, das wäre fast schon Glamping.

Echtes Glamping in Jurten bedeutet hingegen, dass wir im luxuriösen Queen- oder Kingsize-Bett nächtigen können, das natürlich mit bequemer Bettwäsche erst richtig komfortabel wird. 

Hinzu kommt, dass einige Jurten in diversen Anlagen eine durchsichtige Kuppel haben, sodass dem romantischen Sterne gucken nichts im Weg steht.

3. Der Gang zur Toilette

Für Camper in der freien Natur ist jeder sichtgeschützte Bereich neben Bäumen die nächste Toilette. Wer in der Wildnis campt, kann da kaum wählerisch sein. Aufgepasst bei der Umgebung dieser grünen WC-Anlage – so mancher Camper hat bereits unangenehme Erfahrung mit Dornen und Brennnesseln gesammelt.

Auf Glamping Anlagen werden Toilettenanlagen regelmäßig ordentlich gewartet und wir bekommen unseren gewohnten WC-Komfort, den wir von zu Hause kennen. Wem dieser Punkt wichtig ist, der bleibt vielleicht erstmal beim Glampen.

4. Kochen: offenes Feuer vs Küchengeräte

Beim Zelt-Camping gehen wir zurück zu den Wurzeln: Wir sammeln Feuerholz, bauen eine Feuerstelle und zünden ein gemütliches, prasselndes Lagerfeuer an und rösten vielleicht einige Marshmallows. Bei der ganz puren Erfahrung fehlt zwar die Gitarre im Gepäck, aber Lagerfeuerlieder singen hat je nach Stimmung Tradition.

Beim Glamping erhalten wir ein Stück weit diese schöne Lagerfeuer-Erfahrung, haben aber in den allermeisten Fällen eine luxuriöse Küchenausstattung vor Ort. Dadurch besteht die Möglichkeit, leckere Rezepte zu kochen, die auch mal ein wenig aufwendiger sein dürfen.

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5. Duschen

Beim Camping im Nirgendwo entfällt die Regelmäßigkeit einer täglichen Dusche. Stattdessen erklären wir den nächsten See oder Fluss zum Badezimmer. Die Abkühlung kann im Sommer sehr gelegen kommen – allerdings sind Flüsse auch mal schnell so kalt, dass wir den Punkt „kalte Dusche“ gleich mit abhaken können.

Wer es nicht ganz so pur braucht, nimmt stattdessen eine transportable Campingdusche mit.

Bei Glamping Anlagen erwartet uns dagegen nicht nur ein vollständiges Badezimmer – oft luxuriös ausgestattet. Oft bieten solche Duschen sogar Spa-ähnliche Annehmlichkeiten, je nach Anbieter.

6. Kaffeezubereitung: Über dem Feuer vs. Automat

Ohne Kaffee geht bei uns nichts, vor allem morgens! Der Charme, das leckere und belebende Heißgetränk morgens über dem Feuer zu brühen, ist für uns eine wichtige Komponente beim Camping.

Wenn wir dagegen Glamping haben wollen, ist der Kaffee im Vollautomaten in Sekunden fertig und wir müssen nicht lange auf die gewünschte Wirkung warten. An so manchen Tagen ist das auf jeden Fall vorteilhaft, aber die gemütliche Atmosphäre fehlt etwas.

7. Temperatur regulieren - primitiv vs modern

Für so manchen Camping-Neuling ist die erste Nacht im kalten Zelt eine wichtige Weichenstellung. Die gemachte Erfahrung bestimmt oft darüber, ob der frisch gebackene Camper zum Wiederholungstäter wird oder eben nicht. 

Im kalten Zelt wird eine wohlige Wärme erst mit primitiven Hilfsmitteln erreichbar. Dazu zählt das Schließen sämtlicher Türen und Öffnungen, die Wahl der Kleidung und aber vor allem die Wahl eines passenden Schlafsacks für den Temperaturbereich vor Ort.

In vielen Glamping-Ressorts sind dagegen Klimaanlagen und Zeltheizungen Standard. Wer also die kalte Luft im Zelt vermeiden möchte, ist mit Glampen gut aufgehoben.

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8. Lagern: Mutter Natur vs Schrank

Wer Campen geht, bewahrt angefangene Vorräte notdürftig an Bäumen auf oder verstaut sie im Auto, sofern möglich, um Wildtiere nicht anzulocken. Dieser Punkt ist sehr wichtig, da gerade Obst und andere Leckereien im Handumdrehen von den örtlichen tierischen Bewohnern verspeist wird.

Beim Glamping können wir je nach Unterkunft im Camper, der Hütte oder in der Jurte im Grunde überall lagern. Es gibt eigentlich immer ein Kühlfach oder Kühlschrank, zudem haben wir Schränke.

9. Trinkwasserversorgung: Natürlich vs gefiltert

Wer beim Camping in der Wildnis über einen scheinbar klaren Bach stößt, kann sich nicht sicher sein, wie frei von Bakterien das Wasser wirklich ist. Möglicherweise ist Abkochen das einzige Mittel, um Magen-Darmprobleme zu verhindern. Zumindest dann, wenn kein Wasserfilter im Gepäck mitgeführt wird. Wir raten dringend zu einem Wasserfilter, um eventuelle Magen-Probleme zu vermeiden.

Beim Glamping stellt sich dieses Problem nicht, da auf der Anlage gefiltertes Wasser dauerhaft zur Verfügung steht.

10. Gesellschaft: Tierisch oder Gleichgesinnte

Auch beim Thema Gesellschaft ist je nach Zahl der Mitreisenden der Camping-Trip in der Natur vergleichsweise einsam, vom gelegentlichen Vogel und anderen Begleitern mal abgesehen.

Wer gern mit Gleichgesinnten beim Glamping quatschen möchte, kann das in den allermeisten Anlagen problemlos tun. Oft gibt es einen Treffpunkt, einen besonderen Platz oder Ähnliches, bei dem man neue Leute kennenlernt.

11. Vorbereitung und Planung

Die solide Vorbereitung und Planung im Voraus ist ein ganz entscheidender Faktor für den Erfolg und Spaß am Camping in der Natur. Ausrüstung muss überprüft und gegebenenfalls erneuert werden. Auch Lebensmittel müssen wohl sortiert und gut verpackt sein.

Wer schlecht vorbereitet ist, weil einige wichtige Gegenstände zu Hause liegen, hat eine meist recht kurze Erfahrung oder muss im nächsten Outdoor-Shop einkaufen. Dieser kann aber manchmal ein gutes Stück entfernt sein.

Beim Glamping werden viele Dinge vor Ort bereitgestellt. Die zahllosen Annehmlichkeiten vor Ort – inklusive der luxuriösen Behausung – sorgen dafür, dass eine gründliche Vorbereitung nicht notwendig ist. An manchen Orten steht sogar Personal zur Verfügung.

12. Erreichbarkeit vor Ort

Beim Camping in der Wildnis sind wir allein und an einem möglicherweise recht weit von der Zivilisation entfernten Ort. Die Erreichbarkeit ist also eher mau, falls doch mal etwas schiefgeht oder wir terminlich plötzlich dringend abreisen müssen.

Glamping Areale sind dagegen in vielen Fällen in der Nähe von Straßen gelegen. Wer abreisen muss, ist daher auch schneller wieder zu Hause.

13. Outdoor Fähigkeiten

Camping in der Natur kann je nachdem, wie ernsthaft man die Sache betreibt und wo vor allem der Trip stattfinden soll, einige Outdoor Fähigkeiten abverlangen. 

Dazu zählen vor allem Holz sammeln, Feuerstelle aufbauen und Feuer machen, Lager und Zelt aufbauen und manchmal sogar Survival- oder Bushcrafting. Je extremer die Erfahrung sein soll, desto besser sollten die jeweiligen Fähigkeiten ausgeprägt sein. Hierzu lohnt ein Survival Kurs bei einem erfahrenen Trainer, wenn man es richtig machen möchte.

Glamping verlangt in aller Regel keine solchen Fähigkeiten, weil der Komfort durch verschiedene Annehmlichkeiten vor Ort ungleich höher ist. 

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Thorsten Gründges

Thorsten Gründges

Mehr als 20 Jahre Camping-Begeisterung und kein Ende in Sicht! Was ich liebe: Einfach mit dem Wohnmobil losfahren und neue, wunderschöne Orte erkunden. Es ist vor allem das Gesamtpaket, für das ich Feuer und Flamme bin: Vorfreude, Abwechslung, pure Entspannung und (meistens) sympathische Mitcamper. Mehr als Urlaub eben - fast schon meine Religion!