Schlafsack Gewicht: Wie leicht sollte ein Schlafsack sein?

Schlafsack lüftet aus auf der Wäscheleine

Heute klären wir für dich die Frage, welche Rolle das Gewicht eines Schlafsacks spielt, je nach Reise und geplanter Aktivität.

Das soll dir dabei helfen, einen geeigneten Schlafsack für deine Bedürfnisse zu finden.

Inhaltsverzeichnis

Was sollte mein Schlafsack wiegen?

Schlafsäcke haben im Durchschnitt ein Gewicht von 1,2 Kilogramm, wobei Ultraleichtmodelle mindestens 340 Gramm wiegen, die schwersten Modelle am Markt jedoch bis zu 2,5 Kilogramm auf die Waage bringen.

Die Wahl des richtigen Schlafsacks für die geplante Tour oder den Urlaub ist von großer Bedeutung. Dabei spielt das Gewicht eine zentrale Rolle.

Welches Schlafsack-Gewicht ideal für deine Situation ist, hängt von vielen Bedingungen ab.

  • Isolierung und Materialien des Schlafsacks
  • Preis des Schlafsacks und Budget für Urlaubsausrüstung
  • Art des Urlaubs (Camping mit oder ohne Fahrzeug, Survival, Backpacking)
  • Jahreszeit, Klima und Wetter vor Ort

Um die obige Liste näher auszuführen, betrachten wir vor allem zwei wichtige Situationen.

Gewicht des Schlafsacks beim Camping mit Fahrzeugen

Das Gewicht eines Schlafsacks spielt immer dann eine untergeordnete Rolle, wenn wir ein Transportmittel nutzen (Auto, Zug, Camper). Für das Camping mit Fahrzeug sollte der Kauf eines Schlafsacks vor allem an den Wetterbedingungen vor Ort und dem geplanten Budget festgemacht werden.

Wird der Schlafsack sogar im Fahrzeug ausgebreitet, reduziert sich die Wahl des richtigen Schlafsacks auf einen akzeptablen Anschaffungspreis des Modells.

Ähnlich sieht es aus, wenn wir am Zielort selbst mit einem Fahrzeug Outdoor-Camping im Zelt machen. Ist dies gegeben und spüren wir das Gewicht des Schlafsacks nicht über den Großteil eines Tages auf dem Rücken wie beim Backpacking, ist das Gewicht von untergeordneter Bedeutung.

Deswegen ist Camping mit Fahrzeug – etwa während eines Musikfestivals – die ideale Bedingung in puncto Schlafsack-Gewicht. Das Auto ersetzt quasi den Rucksack und der Schlafsack mit seinem Gewicht wirkt sich auf die Belastbarkeit nicht aus.

Im Gegensatz zum Autocamping, bei dem wir beispielsweise auf einer längeren Fahrt auf der Rückbank mit dem Schlafsack übernachten, geht es beim Outdoor-Campen jedoch auch darum, das Wetter und die Bedingungen vor Ort im Auge zu behalten. 

Allgemein gesprochen benötigen wir für das Outdoor-Camping im Herbst und Winter einen deutlich wärmeren und somit schwereren Schlafsack als für das Sommer-Campen im Zelt bei einem Musikfestival – hier reichen auch etwas dünnere, leichtere Schlafsäcke aus.

Zelt in der Nacht neben Auto

Gewicht des Schlafsacks für Backpacking

Für Backpacking ist es von zentraler Bedeutung, wie viel der Schlafsack wiegt. Hierbei spielt vor allem die richtige Planung vor Antritt des Trips eine wichtige Rolle.

Lautet das oberste Ziel, Gewicht für die Ausrüstung des Backpacking-Trips zu reduzieren, sollte ein Schlafsack höchstens 1 Kilogramm und eine Matte oder Matratze höchstens 500 Gramm wiegen.

Folgende Kriterien sollten für das Gewicht eines Schlafsacks beim Backpacking bedacht werden: 

  • Länge des Backpacking Trips
  • Zugang zu Shops und Ausrüstungsläden
  • Größe des mitgeführten Rucksacks
  • Personenzahl der Mitcamper
  • Wetter
  • Jahreszeit

Viele Backpacker haben nicht „den einen“ Schlafsack im Schrank zu Hause. Stattdessen bietet es sich an, je nach Jahreszeit, Wetter und Länge des Trips den Schlafsack und damit auch das Gewicht zu variieren. Winter-Schlafsäcke sind dementsprechend schwerer als solche für den Sommer.

Besteht kein Zugang zu Geschäften und Ausrüstungsläden unterwegs, muss der mitgeführte Schlafsack also sehr genau auf die Bedürfnisse abgestimmt sein. Wer einen schweren Winterschlafsack vermeiden möchte, muss dafür besonderes Augenmerk auf einen guten Allround-Schlafsack legen.

Welche Materialien beeinflussen das Gewicht eines Schlafsacks?

Materialien der Außenschicht

Je dicker die Außenhaut des Schlafsacks, desto höher ist das Gesamtgewicht. Das ist eng verknüpft mit der Füllung bei Daunenschlafsäcken – je mehr Bauschkraft, desto hochwertiger und schwerer das Modell.

Ripstop ist ein typisches Material für die äußere Schutzschicht des Schlafsacks. Dabei handelt es sich um verstärktes Nylon, das in puncto Atmungsaktivität und Langlebigkeit vorteilhaft ist.

Im Premiumbereich gibt es noch Gore-Tex und andere Wasser-abweisenden Materialien. Diese sind teuer, aber dafür bewährt bei Feuchtigkeit.

Futter des Schlafsacks und Innenseite

Je nach Typ wird auch das Innere des Schlafsacks von Modell zu Modell ganz anders aufgebaut sein. 

So gibt es solche aus Nylon, Polyester oder einer Mischung aus beiden. 

Letztlich stellt sich aber auch die Frage: Synthetik oder Daune als Isolierung im Schlafsack

All diese Überlegungen beeinflussen das Gewicht des Schlafsacks maßgeblich – üblicherweise steigt das Gewicht mit höherer Materialdichte schnell an: Der Preis für eine gute Isolierung ist also die Erhöhung des Gewichts.

Wo und wann wird der Schlafsack eingesetzt? Wetter und Klima

Bei der Auswahl eines Schlafsacks ist besonders das Klima und Wetter am Zielort relevant. Wetter und Temperatur vor Ort bestimmen darüber, ob ein Schlafsack dicker, wärmer und damit auch schwerer sein sollte oder nicht. Winterschlafsäcke sind in aller Regel deutlich schwerer als Sommerschlafsäcke.

Ganz grob können wir Schlafsäcke bezüglich ihrer Temperatur-Eignung in drei Bereiche einteilen:

  • Sommerschlafsäcke: -1 Grad Celsius und höher
  • Dreijahreszeiten-Schlafsäcke: -9 bis -1 Grad Celsius
  • Winterschlafsäcke: unter -9 Grad Celsius

Generell empfehlen wir, auf die Kennzeichnung gemäß EN 13537 oder ISO 23537 zu achten. Beide sind Standards zur Bewertung, wie warm ein Schlafsack wirklich ist. Gibt es diese Bezeichnung nicht, sollte man vorsichtig sein oder sogar beim Hersteller nachfragen. 

Bei beiden Standards gibt es Temperaturbereiche, entscheidend ist für uns aber nur der Wert „Comfort“ (Komfort) und „Limit“ (Grenze), die eine untere Schwelle für Warm- und Kaltschläfer darstellen. 

Wir raten dringend dazu, den Fokus auf den Komfort-Wert zu setzen – damit fährt man in aller Regel gut!

Bei der Einteilung in die drei obigen Kategorien geht es zunächst mal nur darum, einen Eindruck zu gewinnen, wie warm eigentlich der Schlafsack ist und ob er nicht möglicherweise für den geplanten Einsatz viel zu warm oder kalt sein wird.

Niedrige Temperaturen

Für Kaltwetter, Wintercamping und allgemein bei niedrigen Temperaturen ist Camping immer eine größere Herausforderung. 

Das beginnt bereits damit, dass wir dickere und damit wärmere Kleidung benötigen, die das Gewicht des Gepäcks erhöhen. Außerdem muss selbstverständlich an einen für die Region und das Klima geeigneten Dreijahreszeiten- oder sogar Winterschlafsack gedacht werden.

Für erwartbare Temperaturen unterhalb von 0 Grad Celsius sollte dies selbstverständlich sein.

In aller Regel sind Mumienschlafsäcke aufgrund ihrer Körpernähe besonders gut als Winterschlafsäcke geeignet.

Regen und Feuchtigkeit

Für besonders Regen- und Feuchtigkeitsgebiete sollte der Schlafsack mit einer schützenden Außenschicht versehen sein, damit kein Wasser den Schlafsack durchnässen kann. Gore-Tex Futter beispielsweise kann im Sommer gut isolieren, bei Nässe verhindert es das Eindringen von Feuchtigkeit. Der Nachteil ist allerdings, dass es im Sommer damit schnell zu warm werden kann.

Sommer und Hitze

Für die Sommermonate und bei extremer Hitze empfehlen wir eher einen Deckenschlafsack (Hüttenschlafsack) zu nutzen. Diesen können wir meist per Reißverschluss an der Seite gänzlich öffnen und so zu einer Decke umfunktionieren.

Im Sommer sollte besonders für Backpacker darauf geachtet werden, das Gewicht deutlich zu reduzieren – Ultraleicht-Modelle für den Sommer wiegen zwischen 350 und 750 Gramm.

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Thorsten Gründges

Thorsten Gründges

Mehr als 20 Jahre Camping-Begeisterung und kein Ende in Sicht! Was ich liebe: Einfach mit dem Wohnmobil losfahren und neue, wunderschöne Orte erkunden. Es ist vor allem das Gesamtpaket, für das ich Feuer und Flamme bin: Vorfreude, Abwechslung, pure Entspannung und (meistens) sympathische Mitcamper. Mehr als Urlaub eben - fast schon meine Religion!